ADHS – die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung

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Was tun bei ADHS?

Aktualisiert am 15. November 2021 von ÁYIO-Q Redaktion

Lesezeit: ca. 4 Minuten

Wer kennt ihn nicht, den Zappelphilipp, der keine Sekunde still sitzen bleibt. In den meisten Fällen ist es nur eine vorübergehende Phase in der Entwicklung eines Kindes. Manchmal jedoch liegt eine sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) vor. Mittlerweile zählt ADHS weltweit zu den häufigsten psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen.

Ohne die zugrunde liegenden Ursachen zu erkennen und zu behandeln, bleiben die Verhaltensstörungen bis in das Erwachsenenalter bestehen. Im weiteren Verlauf der Krankheit fungiert ADHS oft als Auslöser psychischer Erkrankungen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Faktoren die Krankheitsentstehung begünstigen und erhalten wertvolle Tipps für mögliche Therapieansätze in der Schulmedizin und der Naturheilkunde.

Was ist die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung?

Das Krankheitsbild zeichnet sich durch zahlreiche, zum Teil unspezifische Beschwerden aus. Zur sogenannten Kernsymptomatik zählen Hyperaktivität (Zappelphilipp), Unaufmerksamkeit (fehlende Konzentrationsfähigkeit) und Impulsivität (gedankenlose, spontane Handlungen). Kinder mit ADHS können ihre Aufmerksamkeit nicht für längere Zeit auf ein bestimmtes Thema oder eine Sache lenken.

Wenn die Betroffenen zusätzlich ein aggressives Verhalten zeigen, sind Probleme in der Familie, im Kindergarten oder in der Schule vorprogrammiert. Oft ist die Situation für die Eltern so belastend, dass sie händeringend nach wirksamer Hilfe suchen. Erwachsene mit ADHS haben ihr impulsgesteuertes Verhalten zumeist besser unter Kontrolle. Trotzdem kann die Krankheit zu einer harten Belastungsprobe in einer Partnerschaft oder für Freunde und Angehörige werden.

Wie oft wird ADHS bei Kindern in Deutschland diagnostiziert? Laut aktuellen Krankenkassendaten nahm zwischen 2009 und 2014 die Zahl der Diagnosen von 5 auf 6,1 Prozent zu. Somit leidet derzeit eines von sechzehn Kindern unter dieser Krankheit. Am häufigsten stellt ein Arzt die Diagnose ADHS bei Jungen im Alter von neun Jahren.1

Welche Ursache hat ADHS?

Bisher konnten Wissenschaftler die genauen Gründe für das Auftreten der Symptomatik nicht identifizieren. Allerdings gilt es als gesichert, dass ADHS keine Zivilisationskrankheit ist. Eine Reizüberflutung durch häufiges Fernsehen, Computerspiele und Smartphone spielt demnach keine Rolle.2

Die meisten Fachleute sind der Ansicht, die Vererbung von den Eltern auf die Kinder sei die Hauptursache für die Entstehung der Erkrankung. Aktuelle Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass im Gehirn ein Ungleichgewicht zwischen den Botenstoffen (Neurotransmittern) Serotonin, Dopamin und Noradrenalin vorliegt. Sie haben unter anderem einen Einfluss auf unsere Aufmerksamkeit und die Stimmung. Ist das Gleichgewicht zwischen den Neurotransmittern gestört, werden die Nervenimpulse nicht mehr richtig übertragen und es kommt es zu den bei ADHS typischen Verhaltensänderungen.

Aus Sicht der Naturheilkunde liegt der ADHS-Symptomatik häufig eine unerkannte Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit zugrunde. Darüber hinaus spielt die heute übliche Impfpraxis bei Kindern eine Rolle bei der Entstehung von ADHS und anderen neurologischen Störungen. Besonders die in den Impfungen enthaltenen Konservierungsstoffe und Wirkungsverstärker wie Aluminium stehen im Verdacht, Hirnschäden sowie eine chronische Entzündung im Gehirn hervorzurufen.

In einer Analyse der Daten von 2763 geimpften und 561 ungeimpften Kindern in den USA kamen die Autoren zu folgendem Ergebnis: 5,3 Prozent der teilweise oder vollständig Geimpften zeigten Anzeichen von ADHS. Bei den Ungeimpften trat kein einziger ADHS-Fall auf.3

ADHS und die Ernährung

Australische Wissenschaftler stellten bereits 2011 fest, dass das Auftreten von ADHS vor allem mit unserer westlichen Ernährung zusammenhängt. An der entsprechenden Studie nahmen 1800 Kinder teil, deren Essverhalten über 14 Jahre verfolgt wurde. Verhaltensauffälligkeiten traten ausschließlich bei denjenigen auf, die häufig verarbeitete Lebensmittel, Fast Food und Süßigkeiten verzehrten. Probanden mit einer gesunden und ausgewogen Ernährung zeigten keinerlei ADHS-Symptome.4

Spanische Forscher entdeckten, dass sich eine mediterrane Ernährungsweise besonders gut für Menschen mit ADHS eignet. Diese bis in die 1960er-Jahre im Mittelmeerraum übliche Kost besteht aus frischem Gemüse und Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Olivenöl, Fisch und Meeresfrüchten.5

Im Gegensatz dazu erhöht der regelmäßige Konsum von zuckerhaltigen Limonadengetränken die Risiken, ADHS zu entwickeln. Bestehende Symptome werden durch Softdrinks verstärkt: Je mehr zuckerhaltige Getränke ein Betroffener pro Tag zu sich nimmt, desto ausgeprägter ist das Krankheitsbild. Auch Lebensmittelzusatzstoffe (Farbstoffe, Konservierungsmittel) können die gesundheitliche Situation von ADHS-Patienten verschlechtern.6-8


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Quellen:

[1] ADHS in Deutschland: Trends in Diagnose und medikamentöser Therapie, auf https://www.aerzteblatt.de, Zugriffszeitpunkt 20.06.2021

[2] ADHS, auf https://www.netdoktor.de, Zugriffszeitpunkt 20.06.2021

[3] Lyons-Weiler J, Thomas P. Relative Incidence of Office Visits and Cumulative Rates of Billed Diagnoses Along the Axis of Vaccination. Int J Environ Res Public Health. 2020 Nov 22;17(22):8674.

[4] Howard AL et al. ADHD is associated with a “Western” dietary pattern in adolescents. J Atten Disord. 2011 Jul;15(5):403-11.

[5] Ríos-Hernández A et al. The Mediterranean Diet and ADHD in Children and Adolescents, Pediatrics. 2017 Feb;139(2).

[6] Yu CJ et al. Sugar-Sweetened Beverage Consumption Is Adversely Associated with Childhood Attention Deficit/Hyperactivity Disorders. Int J Environ Res Public Health. 2016 Jul 4;13(7):678.

[7] Schwartz DL et al. Energy Drinks and Youth Self-Reported Hyperactivity/Inattention Symptoms. A Acad Pediatr. 2015 May-Jun;15(3):297-304.

[8] McCann D et al. Food additives and hyperactive behaviour in 3-year-old and 8/9-year-old children in the community: a randomised, double-blinded, placebo-controlled trial. The Lancet Nov 2007;370:1560-1567.


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veröffentlich am:
24. Juni 2021

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