Aktualisiert am 12. April 2022 von ÁYIO-Q Redaktion
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Darmalarm: Wenn Divertikel Bauchschmerzen verursachen
Die Divertikulose ist eine der häufigsten Erkrankungen des Menschen in der westlichen Welt, von der bis zu 50 % der Bevölkerung betroffen sind. Die Divertikulose ist asymptomatisch, d. h. der Betroffene ist symptomfrei und bedarf keiner besonderen Therapie. Divertikel sind extrem häufig, vor allem bei älteren Menschen in den Industrieländern, und bei jedem vierten bis fünften Betroffenen treten auch Entzündungen auf. Diese Menschen haben dann Beschwerden, die auf die Entzündung eines Divertikels, die Divertikulitis, zurückzuführen sind.
Erfahren Sie hier, welche Symptome sie auslöst und welche Rolle die Ernährung spielt. Die Divertikulitis kann erfolgreich gestoppt werden: Es gibt zuverlässige Therapien in Form von Ernährungsmaßnahmen und Bewegungstherapie. Auf diese Weise lässt sich die Gefahr von Entzündungen deutlich verringern – oder sogar vollständig beseitigen. Ohne persönliche Anstrengung wird sich allerdings nicht viel ändern. Doch die Initiative lohnt sich, denn schwere Probleme schränken die Lebensqualität erheblich ein.
- Beschreibung
- Formen & Kategorien
- Symptome
- Ursachen & Risikofaktoren
- Häufigkeit
- Verlauf
- Diagnose
- Schulmedizinische Behandlung
- Vorbeugung
- Natürliche & alternative Therapiemöglichkeiten
Was für eine Erkrankung ist Divertikulitis ?
Ob eine Divertikulose entsteht und daraus eine Divertikulitis wird, kann durch Vorsorgemaßnahmen beeinflusst werden. Hier liegt die große Chance der Naturheilkunde: Mit dem richtigen Ernährungsplan und zudem viel Bewegung ist die Diagnose wesentlich günstiger. Eine dauerhafte Umstellung des Ernährungsplans ist die einfachste bekannte Behandlung gegen Divertikulitis.
Divertikulitis ist eine Erkrankung, bei der Ausstülpungen im Dünn- oder Dickdarm gereizt werden. Diese Ausstülpungen werden von Ärzten als Divertikel bezeichnet; wenn mehrere Divertikel vorhanden sind, spricht man von einer Divertikulose. Divertikel des Verdauungstraktes sind an sich nicht krankhaft und lösen zunächst keine Beschwerden aus.
In rund 90 bis 95 % der Fälle entstehen sie im absteigenden Ast des Dickdarms, insbesondere an der Stelle, an der der Darm eine S-förmige Biegung macht (Sigma). Wenn sich die Divertikel entzünden, können Symptome wie Magenbeschwerden, hohes Fieber, Blähungen und Unregelmäßigkeiten auftreten.
Eine der vermuteten Ursachen der Divertikulitis ist, dass krankmachende Keime zusätzlich zum aufgefangenen Stuhl die Divertikel besiedeln. Probiotische Mittel, die aus bestimmten Hefen oder Keimen hergestellt werden, sind daher nach aktuellen Forschungsstudien ebenfalls einen Versuch wert.
Phytotherapeutika stabilisieren den Stuhlgang und minimieren ebenfalls den Medikamenteneinsatz.
Was sind die verschiedenen Formen & Kategorien der Divertikulitis ?
Ärzte unterscheiden zwischen verschiedenen Formen oder Stadien der Divertikulitis:
- In etwa 75 Prozent der Fälle handelt es sich um eine akute, unkomplizierte Divertikulitis. In diesem Fall können die Divertikel zwar unangenehme Anzeichen und Symptome hervorrufen, verursachen aber keine zusätzlichen Probleme oder Schäden an der Wandoberfläche des Verdauungstrakts. Eine konventionelle Divertikulitis-Behandlung ist in der Regel möglich.
- Bei einer schweren Divertikulitis bringen die gereizten Ausstülpungen weitere Probleme mit sich, z. B. Abszesse, Fisteln, Darmverschluss oder ein Loch (Perforation) in der Wandoberfläche des Verdauungstraktes. Ein chirurgischer Eingriff bei Divertikulitis ist dann in der Regel unerlässlich, um schwere gesundheitliche Folgen zu vermeiden.
- Bei Menschen mit einer hartnäckig wiederkehrenden Divertikulitis werden die Divertikel immer wieder gereizt, was zu dauerhaften Schäden an der Wand des Verdauungstrakts führt. Die Betroffenen leiden unter anhaltenden Schmerzen, Verstopfung und verschiedenen anderen Symptomen.
Die Entzündung ist in der Regel auf die Umgebung bestimmter Divertikel beschränkt (Peridivertikulitis), kann sich aber auch auf größere Bereiche des Darms ausbreiten (Perikolitis).
Je nach Grad der Entzündung wird die Divertikulitis direkt in verschiedene Kategorien eingeteilt:
- Grad 0: nur Ausstülpungen (Divertikulose)
- Grad 1: Divertikulitis, Schmerzen, möglicherweise hohes Fieber
- Grad 2: akute, schwierige Divertikulitis: Entzündung der Ausstülpung sowie der angrenzenden Zellen, eventuell eitrig, eventuell Eröffnung
- Grad 3: persistierend: wiederkehrende Schwellung
Je nach Ausprägung wird unterschieden:
- Echte Divertikel: Sie sind erblich bedingt. Es sind alle Schichten beteiligt, die aus der Muskelschicht des Darms bestehen.
- Unechte Divertikel: Bei ihnen sind nicht alle Schichten des Darmtraktes beteiligt: Nur die Schleimhaut des Verdauungstrakts ragt nach außen, mit einem Zwischenraum im Muskelgewebe. Wenn Fäkalien im Divertikel eingeschlossen sind, gibt es kein Muskelgewebe, um sie zurück in den Darm zu befördern.
Wie äußern sich die Symptome einer Divertikulitis ?
Eine Divertikulitis kann verschiedene Anzeichen auslösen. Diese können in unterschiedlicher Intensität auftreten. Bei einer akuten Divertikulitis überwiegen die folgenden Anzeichen:
- Schmerzen, die unerwartet auftreten, anhalten und im Allgemeinen den linken Unterbauchbereich betreffen. Sie können aber auch rechts seitlich, in der Mitte oder im unteren Bauchbereich auftreten. Im Allgemeinen nehmen die Schmerzen mit der Nahrungsaufnahme zu und bessern sich nach dem Stuhlgang oder der Defäkation. Die Beschwerden können auch bei körperlicher Betätigung zunehmen. Darüber hinaus können sie auf andere Körperbereiche abstrahlen.
- Fieber
- Verfestigte Strukturen („Walze“) im Bauchbereich, die mit einer Entzündung einhergehen
- Starkes Krankheitsgefühl
- Stuhlunregelmäßigkeiten wie Verstopfung (zusätzlich ist lammfellartiger Stuhl möglich), Durchfall und Blähungen
- Ausscheidungsreiz, der extrem quälend sein kann
- Übelkeit oder Erbrechen
- Appetitlosigkeit
Mögliche Anzeichen einer chronischen Divertikulitis
Eine chronische Divertikulitis kann zu Komplikationen führen und sich durch die folgenden Anzeichen und Symptome bemerkbar machen:
- Blut im Stuhl (Divertikelblutung)
- Blutungen aus dem Anus (rektaler Blutverlust)
- Verengung des Verdauungstraktes (Stenose) bis hin zum Verdauungsstau (Ileus)
- Durchbruch des Darms (Perforation)
- Peritonitis ( Entzündung des Bauchfells)
- Abszesse – abgekapselte Eiteransammlungen
- Fisteln – kanalartige Verbindungsgänge zwischen dem geschwollenen Divertikel und verschiedenen anderen Darmabschnitten oder benachbarten Körperorganen. Wenn die Harnblase betroffen ist, kann es zu einer Zystitis kommen. Wenn die Vagina betroffen ist, kann es zu Beschwerden im Genitalbereich kommen (auch beim Geschlechtsverkehr).
- Erkennbarer Blutanteil im Urin
Welche Ursachen und Risikofaktoren können eine Divertikulitis auslösen ?
Die Ursachen der Divertikulitis können vielfältig sein. Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Ballaststoffarme Ernährung verstärkt das Auftreten von Divertikeln im Verdauungstrakt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) ist sie die „wichtigste Risikovariable für die Divertikelkrankheit“.
Bei Personen, die zu Divertikulose neigen, wurde ein sehr hoher Druck im Dickdarm gemessen. Hierdurch wird die Wandfläche des Verdauungstraktes bei “ fehlender Belastbarkeit “ gedehnt, bis sich schließlich ein kleiner Sack bildet. Gefährdet sind also Stellen oder Flecken, an denen Blutgefäße durch die Muskelschicht des Darms ziehen.
Im Folgenden wird der Zusammenhang zwischen Ernährung, Ballaststoffen und Divertikulitis erläutert:
1. Ballaststoffreiche Lebensmittel
Ballaststoffe binden Wasser im Verdauungstrakt. Dadurch werden die Fäkalien weicher und auch voluminöser. Er kann dann leichter durch den Verdauungstrakt transportiert werden und übt auch weniger Druck auf die Darmwand aus.
2. Ballaststoffarme Lebensmittel
Ballaststoffarme Lebensmittel hingegen führen dazu, dass der Stuhl fest und auch hart wird. Die Darmmuskulatur muss noch mehr Druck ausüben, um den Stuhl durch den Verdauungstrakt zu befördern. Sammelt sich dort Stuhl mit Mikroorganismen an, kann sich eine Divertikulitis entwickeln.
Dass die Ernährung bei der Divertikelkrankheit eine besondere Rolle spielt, zeigt sich auch in der historischen Entwicklung: Seit etwa 100 Jahren hat die Zahl der Divertikulitis-Patienten in den westlichen Industrieländern stark zugenommen, parallel zur Anpassung der Ernährungsgewohnheiten vieler Menschen.
Heute sieht diese in der Regel wie folgt aus:
- Obst, Gemüse sowie Vollkornprodukte, die aus vielen Ballaststoffen bestehen, kommen kaum noch auf den heimischen Teller.
- Pizza, Pommes frites, Burger oder verschiedene andere Fertiggerichte, die kaum Ballaststoffe enthalten, stehen stattdessen typischerweise auf dem Speiseplan.
- Hoher Fleischkonsum gilt ebenfalls als Risikoaspekt für die Entstehung von Divertikeln im Verdauungstrakt. Vor allem der vermehrte Fleischverzehr von rotem Fleisch, wie Schweine-, Lamm-, Rind- oder Kalbfleisch, hat stark zugenommen.
Divertikulitis: Gibt es noch weitere Ursachen ?
Es gibt noch weitere bekannte Risikofaktoren, die die Gefahr einer Divertikulitis erhöhen. Diese bestehen zum Beispiel aus:
- Alter: Bei vielen Menschen lässt das Bindegewebe mit zunehmendem Alter nach. Divertikel treten bei einem von zehn Menschen über 50 Jahren und bei einem von 3 über 60 Jahren auf. Von den über 70-Jährigen haben mehr als 60 Prozent solche gutartigen Veränderungen im Darm. Jüngere Menschen können auch ein weniger flexibles Bindegewebe haben. Die Prädisposition dafür kann erblich bedingt sein
- Übergewicht: (typischerweise eine Folge falscher Ernährung) und Bewegungsmangel – geringe körperliche Aktivität wirkt sich ebenfalls auf die Darmfunktion aus
- Schmerztabletten: Die ständige Einnahme von Schmerzmitteln aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) kann die Schwellung des Darms fördern. Zu den Wirkstoffen aus dieser Gruppe gehören Ibuprofen, Diclofenac und auch Acetylsalicylsäure (ASS)
Häufigkeit von Divertikulitis
Viele Menschen haben Divertikulose, ohne es zu wissen. Divertikel werden mit zunehmendem Alter immer typischer: Etwa 10 % der Menschen unter 50 Jahren haben Divertikel, und etwa 50 % der Menschen über 70 Jahren. Sie treten mit ähnlicher Regelmäßigkeit bei Frauen und Männern auf.
Bei etwa 1 % aller Menschen mit Divertikulose entwickelt sich innerhalb von zehn Jahren eine Divertikulitis. Die Entzündung kann in jedem Lebensalter auftreten.
Verlauf der Divertikulitis
Die Divertikulose selbst ist relativ ungefährlich. In der Regel handelt es sich um eine unkomplizierte Divertikulitis, die unter konventioneller Therapie mit diätetischen Maßnahmen, Optimierung von Risikofaktoren und eventuell der Gabe von verschreibungspflichtigen Antibiotika ebenfalls von selbst abklingt.
Wenn sich Verdauungsbestandteile in den Divertikeln festsetzen, verfestigen sie sich und es bilden sich vermeintliche Kotbrocken. Die völlig unter Druck stehende Schleimhaut wird schlechter ernährt und durchblutet, so dass es häufig zu Entzündungen und Blutverlusten kommt. In manchen Fällen sammeln sich zusätzlich Mikroorganismen in den Divertikeln und auch Eiter bildet sich.
Auf einen Anfall folgt eine symptomfreie Zeit. Mit einem idealen Lebensstil können die Betroffenen dauerhaft gesund und ausgeglichen sein. Untersuchungen haben ergeben, dass viele Betroffene die Vorschläge nicht effektiv umsetzen. In der Regel erleiden 30 % der Betroffenen einen Rückfall.
Wie wird eine Divertikulitis diagnostiziert ?
Entscheidende Informationen für die medizinische Diagnose der Divertikulitis erhält der Arzt aus der Krankengeschichte des Patienten. Er fragt den Patienten, wo genau sich die Schmerzen befinden und wie sie sich anfühlen. Auch andere Punkte wie Fieber und Darmunregelmäßigkeiten sind wichtige Hinweise, ebenso wie die Frage, ob ein solches Ereignis schon einmal aufgetreten ist. Manche Menschen wissen, dass sie Divertikel in ihrem Darm haben oder bereits eine Divertikulitis durchgemacht haben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Ärzte Divertikel zufällig bei einer Darmspiegelung entdecken.
Bei einer schweren Divertikulitis wäre eine Darmspiegelung zu riskant. Häufig wird vorgeschlagen, die Untersuchung etwa 4 bis 6 Wochen nach Ausheilung der Divertikulitis durchzuführen. Dabei soll untersucht werden, ob die Anzeichen und Symptome nicht durch Polypen, Darmkrebszellen oder verschiedene andere Krankheiten verursacht wurden.
Manchmal können Mediziner die geschwollenen Divertikel als hartes Gerüst im linken Unterbauch ertasten. Die Abtastung kann bei Divertikulitis schmerzhaft sein. Die körperliche Untersuchung besteht zusätzlich darin, dass der Arzt den Enddarm mit dem Finger abtastet, um Veränderungen im Enddarm festzustellen (digital-rektale Untersuchung).
Bluttests zeigen bei Divertikulitis häufig erhöhte Entzündungsgrade – zum Beispiel eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten), einen veränderten Blutsenkungswert (ESR) und ein erhöhtes C-reaktives Protein (CRP). Ein geübter Untersucher kann die geschwollenen Divertikel auch im Ultraschall erkennen. Mit Hilfe der Computertomografie (CT) oder der Magnetresonanztomografie (MRT) lässt sich die Divertikulitis jedoch weitaus genauer erkennen.
In manchen Fällen ist eine Röntgenaufnahme des Abdomens in stehender Position erforderlich, um eine Divertikulitis zu erkennen: Wenn ein Divertikel reißt, kann zusätzliche Luft in den Bauchraum gelangen, die sich unter dem Zwerchfell staut und auch auf dem Röntgenbild deutlich zu sehen ist.
Welche schulmedizinischen Therapiemöglichkeiten einer Divertikulitis bestehen ?
Eine neu aufgetretene, unkomplizierte Divertikulitis wird konservativ behandelt; auch bei neu aufgetretenen Divertikelblutungen wird je nach Schweregrad eine konservative Therapie empfohlen. Die Therapie der Divertikulitis besteht aus einer Einschränkung der Ernährung oder einem ballaststoffarmen Diätplan, der Einnahme von Medikamenten gegen die Beschwerden sowie der Behandlung mit Antibiotika. Bei mäßigen Anzeichen und Symptomen ohne Komplikationen kann diese Behandlung zusätzlich ambulant durchgeführt werden, wenn der Betroffene dies gut verträgt.
Divertikelblutungen sind in der Regel eine Komplikation bei nicht-entzündlichen Divertikulosen, können aber auch bei Divertikulitis auftreten. Sie kann in 90 % der Fälle gut behandelt werden und klingt in der Regel auch spontan ab. Ansonsten wird im Rahmen einer Darmspiegelung (Endoskopie) eine Aufnahme der Blutungsstelle durchgeführt.
Bei wiederkehrenden Entzündungen mit Veränderungen im Darm (z. B. Verengungen oder beginnende Verstopfungen) ist eine medikamentöse Therapie mit Entfernung des betroffenen Darmabschnitts erforderlich. Bei Hochrisikopatienten sowie bei Patienten unter 40 Jahren sollte die Operation wegen der hohen Rezidivgefahr nach dem ersten Entzündungsschub durchgeführt werden. Im Falle einer verdeckten Perforation wird die Resektion sofort oder nach einer angemessenen Behandlung in der entzündungsfreien Zeit durchgeführt.
Heute gibt es allen Grund zu der Annahme, dass Antibiotika und Operationen weniger notwendig sind als bisher angenommen.
Was für Operationsverfahren gibt es ?
Aufgrund der Fortschritte in der medizinischen Therapie kann die Entfernung des divertikeltragenden Teils des Darmtrakts, ähnlich wie die Entfernung der Gallenblase, heute bei den meisten Menschen minimalinvasiv – laparoskopisch – durchgeführt werden. Für die Betroffenen bedeutet dies einen viel kürzeren stationären Aufenthalt, viel weniger Narbenbildung, viel weniger Beschwerden und weniger Vernarbungen.
Die laparoskopische Resektion des divertikeltragenden Darmabschnitts wird mit 4 bis 5 winzigen Schnitten in der Haut durchgeführt, und auch der Verdauungstrakt wird ohne einen künstlichen Ausgang wieder miteinander vernäht. In der Regel wird durch einen dieser Hautschnitte ein Kunststoffschlauch zur Ableitung des Verletzungssekrets eingeführt, der nach einigen Tagen wieder entfernt wird.
In einer Notfallsituation (freier Darmdurchbruch, peritoneale chirurgische Behandlung, Darmverschluss) besteht immer ein Bedarf (Zeichen) für ein chirurgisches Vorgehen. In diesen Situationen ist fast immer eine Operation über einen Bauchschnitt erforderlich. In der Regel wird in dieser Situation kurzzeitig ein künstlicher Darmausgang angelegt, der jedoch nach einiger Zeit wieder zurückgegeben werden kann. Zudem besteht in einem solchen Fall akute Lebensgefahr, so dass gerade bei rezidivierenden Divertikulitiden rechtzeitig über einen möglichen Eingriff nachgedacht werden muss.
Welche vorbeugenden Maßnahmen sind sinnvoll ?
Sie können die altersbedingte Abnahme der Bindegewebsfestigkeit nicht aufhalten, aber Sie haben es in der Hand, sich gesund zu ernähren und zu bewegen. Beides sind wesentliche Faktoren, nicht nur im Kampf gegen die Divertikulitis, sondern auch bei ihrer Vorbeugung.
Manche Ratschläge zur Ernährung raten von bestimmten Lebensmitteln ab, insbesondere von Nüssen, Getreide, Mais und Snacks. Lange Zeit wurde angenommen, dass kleine Ablagerungen dieser Nahrungsmittel in den Divertikeln stecken bleiben und die Schwellung fördern.
Sie können daher selbst viel tun, um die (erneute) Entstehung einer Divertikulitis zu verhindern.
Die folgenden Maßnahmen sind hierzu sinnvoll:
- Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst sowie Vollkornprodukten.
- Trinken Sie ausreichend – etwa 1,5 bis 2 Liter täglich
- Rauchen Sie nicht
- Vermeiden Sie Übergewicht oder Fettleibigkeit (Adipositas)
- Regelmäßige Bewegung verbessert die Verdauung der Nahrung. Bewegen Sie sich mindestens 30 Minuten pro Tag. Gehen Sie oft zügig spazieren und treiben Sie zusätzlich ein paar Mal pro Woche Sport, z. B. Laufen, Schwimmen oder Tanzen
23 Tipps für natürliche Therapien von Divertikulitis
Akute Divertikulitis und auch ihre Komplikationen werden entsprechend ihrer Intensität behandelt. Bei leichten Verläufen reichen körperliche Schonung sowie eine Umstellung auf einen flüssigen Speiseplan (z. B. Tee mit Traubenzucker und klare Brühe) aus, um den Prozess zu beruhigen. Mitunter helfen auch abführende Mittel.
In der Vergangenheit wurden bei Verdacht auf Divertikulitis in der Regel Antibiotika ohne weitere ärztliche Diagnose verschrieben. Heutzutage ist man jedoch immer weniger bereit, Antibiotika zu verabreichen, da diese auch die vorteilhaften Mikroorganismen im Verdauungstrakt reduzieren und das natürliche Gleichgewicht des Mikrobioms im Verdauungstrakt stören. Dies kann sogar mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.
Haben Sie Probleme mit Divertikulitis? Falls ja, sind Sie nicht alleine. Divertikulitis ist ein quälendes Problem, das in den Industrieländern aufgrund der zunehmend schädlichen Lebensweise leider immer häufiger auftritt. Neben einer Änderung der Lebensweise gibt es zahlreiche natürliche, pflanzliche Lösungen, die Sie anwenden können, um Ihr Magen-Darm-System zu heilen und weitere Schäden zu vermeiden.
Heilpflanzen gegen Divertikulitis
1. Weizenkleie, Haferkleie
Diese Fasern quellen auf und dehnen den Darm zusätzlich aus. Dadurch wird die Spannung in der Wand des Verdauungstraktes erhöht, was die Bildung von Divertikeln minimiert. Die Größe sollte so grob wie möglich sein (mindestens 1 mm). Allerdings nehmen die Mikroorganismen im Darm diese Verbindungen ebenfalls auf, so dass manche Menschen unerwünschte Blähungen bekommen – viel weniger schlimm als eine Divertikulitis, aber genauso unangenehm.
2. Flohsamen und Leinsamen
Die Hülsen dieser Samen nehmen große Mengen an Wasser auf. Es bilden sich Schleimstoffe, die sowohl entzündungshemmend als auch reizlindernd wirken, so dass sie sich für die Langzeitbehandlung einer unkomplizierten Divertikulitis eignen, insbesondere wenn die Divertikulitis nach dem Fasten abklingt. In den medizinischen Untersuchungen wurden sowohl das Granulat der Samen als auch die Samenschichten verwendet (2 Teelöffel vor der Morgenmahlzeit sowie nach dem Abendessen, Tagesdosis 20 g).
3. Oregano
Gut geeignet bei Beschwerden des gesamten Verdauungssystems ist die Heilpflanze Oregano, indem man z.B. aus einem Teelöffel des getrockneten Naturkrauts und 250 ml kochendem Wasser einen Tee zur inneren Anwendung zubereitet und diesen etwa 5 Minuten ziehen lässt.
4. Kurkuma
Kurkuma longa gehört zu den herkömmlichen pflanzlichen Arzneimitteln. Sie enthält unter anderem Stärke, Zuckerstoffe, das notwendige Öl, das die Gallenproduktion in der Leber anregen soll, und den Wirkstoff Curcumin, der die Pflanze so gesund und ausgewogen macht. Curcumin ist ein gelber Pigmentfarbstoff und ist auch nur eines der Curcuminoide (fettlösliche zweite Pflanzenstoffe), die aus der Wurzel der Curcuma longage Pflanze gewonnen werden können. Der Substanz werden die folgenden Eigenschaften zugeschrieben, um nur einige zu nennen:
- entzündungshemmend
- antioxidativ
- antiviral
- antibakteriell
- gallenfördernd
Von der letztgenannten Wirkung profitiert der Körper besonders, denn: Kurkumaextrakt kann helfen, den Gallenfluss zu erhöhen und damit auch Anzeichen und Symptome von sauren Verdauungsstörungen wie unerwünschte Blähungen zu lindern. Verschiedene andere Einsatzgebiete sind leichte Gallen-Leber-Probleme – zum Beispiel eine praktische Störung – sowie Kurzatmigkeit und ein gereizter Darm.
5. Kümmel
Als duftendes Naturkraut ist Kümmel nicht nur ideal zum Kochen. Er übernimmt auch die Funktion eines „Hausmeisters“ für den Körper. Voller gesunder Proteine, Öle sowie Mineralien und Vitamine kann er bei einer Reihe von Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden, darunter unregelmäßiger Stuhlgang, Koliken, Blähungen, saure Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Schmerzen und Reizdarmsyndrom. Es kann die Magen-Darm-Prozesse beschleunigen und auch den Heißhunger anregen. Außerdem fördert er die Verdauung und kann Ihr Verdauungssystem vor Infektionen im Zusammenhang mit Abszessen und dem Reizdarmsyndrom schützen. Die im Kümmel enthaltenen Ballaststoffe binden zusätzlich Giftstoffe in der Nahrung und schützen den Dickdarm vor Krebszellen. Kräuterkundler halten ihn für eine der besten Ergänzungen zur Verbesserung des Verdauungstrakts. Wenn er mit Fenchel und Pfefferminze kombiniert wird, wirkt er noch viel effizienter.
6. Majoran
Verwandt mit Oregano ist Majoran ist eine Kräuterpflanze. Er ist gut für die Verdauung und entlastet auch einen sauren Magen und beseitigt ebenfalls Magenbeschwerden. Er teilt die antimykotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Oregano, ist aber friedlicher, so dass er viel besser dabei hilft Ihre Nerven zu entspannen und Spannungen zu beseitigen.
7. Aloe-Vera-Saft
Bei häufiger Anwendung wirkt Aloe Vera bei der Heilung von Magen-Darm-Problemen wie Divertikulitis. Die Mehrheit der Anwender berichtet, dass die Wirkung nach 3 bis 30 Tagen eintritt, abhängig von der Intensität des Problems. Sie kann auch als Grundlage für Güsse verwendet werden, um einen unangenehmen oder starken Geschmack zu bekämpfen. Falls gewünscht, kann auch jede Art von zitrusfreiem Saft für den Geschmack hinzugefügt werden.
8. Gerstengras
Gerste ist eines der ersten Getreidearten, die angebaut wurden, und ein wahrer Nährstoffriese. Es kann bei der Entgiftung, der inneren Reinigung und auch der Zellfixierung helfen und bietet außerdem praktisch 30+ Mineralien und Vitamine, die für die menschliche Gesundheit wichtig sind. Aufgrund seiner natürlichen reinigenden Eigenschaften ist es sehr empfehlenswert bei Schwermetallvergiftungen, da es sich an Metalle wie Blei, Quecksilber und Aluminium bindet und diese aus dem Körper transportiert. Darüber hinaus kann es helfen, Entzündungen zu beheben sowie geschädigte Zellen im Verdauungssystem zu beseitigen.
Als Verdauungshilfe kann es helfen, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, unerwünschte Blähungen, Übelkeit oder Erbrechen, Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmabszesse zu lindern und den Appetit zu steigern. Da es die Gesundheit des Verdauungstraktes fördert und auch bei der täglichen Ausgewogenheit hilft, kann es zusätzlich zur Vermeidung und Behandlung von Divertikulitis beitragen.
Gerstengras ist sowohl in Pulver- als auch in Pillenform erhältlich. Nehmen Sie einfach die vom Anbieter empfohlene Dosierung ein.
9. Kelp
Kelp sowie verschiedene andere Algen sind reich an Nährstoffen und enthalten normal vorkommendes Jod. Kräuterkundler behaupten, dass Salzalginat, die energetische Komponente in Seetang, diese im Magen-Darm-System bindet.
Kelp fördert auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schilddrüse, der Nebennieren und der Hypophyse und entspannt ein gestörtes Magen-Darm-System. Er hilft bei Unregelmäßigkeiten im Stuhlgang und bei Blähungen.
Als Quelle von über 70 Spurenelementen und vielen wichtigen Vitaminen und Mineralien ist Seetang ein grundlegendes Stärkungsmittel. Er hilft nicht nur Abfallstoffe leichter aus dem Körper zu entfernen, sondern auch, den pH-Wert auszugleichen, die allgemeine Nahrungsverdauung und Nierenfunktion zu verbessern und das Blut zu reinigen.
10. Extrakt aus Papayablättern
Papayablätterextrakt kann helfen, da es Papain enthält. Dies ist ein Enzym, das dem Körper hilft, sowohl Proteine als auch Kohlenhydrate aufzuspalten. Außerdem hilft es bei Verstopfung und enthält Mineralien, B-Vitamine und Vitamin C.
11. Grapefruitkernextrakt
Da es alkalisierend ist, hilft Grapefruitkernextrakt zusätzlich, Ihren inneren pH-Wert auszugleichen. Es bekämpft nicht nur Divertikulitis, sondern verbessert auch die Darmflora, so dass Ihr Körper heilen kann, indem es hilft, das Gleichgewicht Ihrer Darmflora wiederherzustellen.
12. Wilde Yamswurzel
Die wilde Yamswurzel ist reich an pflanzlichen Hormonen und kann zum Ausgleich von Hormonen verwendet werden. Sie ist ein krampflösendes Mittel und wird zur Beseitigung von Bauchschmerzen und Reizdarmsyndrom (IBS) sowie von Eierstock- und Gebärmutterschmerzen und verschiedenen anderen Krämpfen eingesetzt.
13. Lakritz
Süßholz unterstützt die Nahrungsverdauung sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden des Darms. Es kann die Zellwände des Bauches mit Schleim auskleiden und die Schleimhäute, die das Verdauungssystem schützen, beruhigen.
14. Ringelblume
Die Ringelblume, auch Calendula genannt, wird schon seit Hunderten von Jahren in Form von Güssen verwendet. Sie ist eine ausgezeichnete Heilpflanze bei Dickdarmentzündung, saurer Verdauung, Sodbrennen, Bauchkrämpfen und auch bei Darmträgheit. Die Ringelblume hemmt die Bildung von Mikroorganismen, die Magengeschwüre und Gastritis auslösen, und hilft so, Ihre Magen- und Darmschleimhaut zu schützen.
15. Katzenkralle
Seit ihrer Entdeckung im peruanischen Regenwald hat sich die Katzenkralle als Immunstimulans weit herumgesprochen. Sie hat antivirale und entzündungshemmende Eigenschaften und ist reich an Antioxidantien. Sie gilt als „lebensspendendes“ Tonikum und hat ein breites Spektrum an regenerativen Anwendungen, ist aber besonders hilfreich für die Unterstützung des Verdauungssystems. Er hilft, den Verdauungstrakt zu reinigen, die Darmflora auszugleichen und das Immunsystem zu stärken.
16. Ulmenrinde (Schlüpfrige Ulme)
Ulmenrinde lindert Entzündungen im Verdauungstrakt. Eine ihrer ältesten Verwendungen war als Tonikum für den Verdauungstrakt. Ihr hoher Schleimgehalt beseitigt Magenentzündungen und neutralisiert überschüssige Magensäure, was sie zu einer hervorragenden Lösung für den Verdauungstrakt macht. Sie wurde auch zur Linderung von Verstopfung und anhaltender Darmträgheit verwendet.
17. Quercetin und Rutin: Flavonoide mit entzündungshemmender Wirkung im Verdauungstrakt
Wirkungsweise von Quercetin und Rutin
Sowohl Quercetin als auch Rutin sind Pflanzenstoffe. Sie stammen aus der Gruppe der Flavonoide und vermindern die Bildung von entzündlichen Botenstoffen. Darüber hinaus fangen sie freie Sauerstoffradikale ab und schützen so die Körperzellen vor schädigenden Entzündungsreaktionen (oxidativer Stress und Angst). Da bei der Divertikulose eine Entzündung der Divertikel vermieden werden muss, könnten Quercetin und Rutin vor den Anzeichen schützen.
Studien aus der Haustierforschung deuten darauf hin, dass Rutin bei entzündlichen Erkrankungen des Darms helfen könnte. Es gibt bereits Studien über Quercetin beim Menschen: eine erste Untersuchung einer Reihe von qualitativ hochwertigen Forschungsstudien zeigt, dass Quercetin die Entzündungswerte im Blut minimiert. Tier- und Laborstudien haben ebenfalls gezeigt, dass der Pflanzenstoff entzündliche Erkrankungen im Dickdarm lindert.
Ob Quercetin sowie Rutin tatsächlich bei Divertikulose sowie entzündeten Divertikeln helfen, lässt sich derzeit noch nicht mit Bestimmtheit sagen. In jedem Fall ist eine pflanzliche Ernährung mit viel Gemüse und Obst zu empfehlen: Sie ist nicht nur reich an Quercetin, Rutin und verschiedenen anderen Flavonoiden, sondern enthält auch viele Ballaststoffe.
Dosierung und empfohlene Einnahme von Quercetin und Rutin
Insgesamt hat sich gezeigt, dass ein Ernährungsplan mit 300 Milligramm Flavonoiden pro Tag hilfreich für die Gesundheit des Verdauungstrakts ist. Demzufolge können Präparate testweise ergänzt werden – zum Beispiel 150 Milligramm Rutin und ebenfalls 150 Milligramm Quercetin. Die Präparate müssen zusammen mit einem Gericht eingenommen werden.
Zu beachten in der Schwangerschaft, Stillzeit, bei Krankheiten sowie bei der Einnahme von Medikamenten:
Während der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit sollte Quercetin nicht eingenommen werden: Ausreichende Studien liegen nicht vor. Die Einnahme von Rutin hingegen sollte mit einem Arzt besprochen werden. Zu einigen Anwendungsgebieten (z.B. Hämorrhoiden) liegen Untersuchungen vor.
Patienten mit Lebererkrankungen oder Nierenschwäche (Nierenmangel) können sowohl Rutin als auch Quercetin nicht vollständig ausscheiden. In diesen Fällen sollten Sie Rutin und auch Quercetin nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen. Menschen, die aufgrund einer Herzerkrankung unter Wassereinlagerungen leiden, sollten kein Rutin einnehmen.
Ernährung bei Divertikulitis
18. Diätplan in flüssiger Form
Ein Fachtherapeut kann einer Person, die unter einem Aufflackern der Symptome leidet, eine vorübergehende Flüssigdiät empfehlen. Zu den Lebensmitteln und Getränken, die der Betroffene zu Hause zubereiten kann, gehören:
- Wasser, Tee, sowie Kaffee ohne Milch
- gesiebte Fruchtsäfte ohne Fruchtfleisch, wie z. B. weißer Trauben- oder Apfelsaft
- Hühner- oder Rinderbrühe
- Eis am Stiel ohne Fruchtfleisch oder andere Bestandteile
- Götterspeise ohne Früchte
Die Betroffenen müssen die flüssige Diät nur so lange einhalten, wie ihr Fachtherapeut es empfiehlt. Dadurch wird sichergestellt, dass sie nicht auf notwendige Nährstoffe verzichten müssen.
Wenn die Anzeichen nachlassen, wird der Arzt sicherlich dazu raten, schrittweise wieder stärkere Lebensmittel in den Ernährungsplan aufzunehmen.
19. Zuerst eine ballaststoffarme Diät einhalten
Eine Diät mit wenig Ballaststoffen kann die Symptome der Divertikulitis zusätzlich lindern.
Zu den ballaststoffarmen Lebensmitteln gehören:
- gekochtes Obst oder Obst aus der Dose ohne Kerne oder Schalen
- gut gekochtes Gemüse ohne Kerne oder Schalen
- Eier
- Milchprodukte
- Weißbrot
- weiße Nudeln
- weißer Reis
- gut gekochtes oder gemahlenes Fleisch
- ballaststoffarme Körner
Die Anzeichen verbessern sich in der Regel innerhalb von 2-4 Tagen, danach kann man versuchen, langsam wieder kleine Mengen an Ballaststoffen zuzuführen.
20. Erhöhen Sie langsam den Konsum von Ballaststoffen
Solange die Anzeichen nicht wieder aufflammen, raten Experten, dass Betroffene mit Divertikulitis Ballaststoffe in ihren Ernährungsplan aufnehmen.
Ballaststoffe können vor Unregelmäßigkeiten im Stuhlgang schützen. Wenn eine Person sich sehr anstrengen muss, um Stuhlgang zu haben, kann dies dazu führen, dass sich der Dickdarm ausbeult, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich eine Hernie (Bruchsack) bildet.
Außerdem ist es sehr wichtig, dass Sie ausreichend Wasser zu sich nehmen, damit der Stuhlgang weich und einfach zu bewältigen ist.
Einige ballaststoffreiche Lebensmittel sind:
- Gemüse, einschließlich Kartoffeln, grüne Erbsen, Kohl und Kürbis
- Obst, unter anderem Äpfel, Birnen, Avocados und auch Bananen
- Getreide, darunter Vollkornbrot, Nudeln, Reis, Quinoa und Gerste
- Ballaststoffreiche Körner, bestehend aus Kleie und Hafer
- Bohnen und Hülsenfrüchte, bestehend aus Kichererbsen, Linsen, Kidneybohnen und Erbsen
21. Schutz und Stärkung der Schleimhäute des Verdauungstraktes durch Probiotika
Wirkungsweise von Probiotika
Probiotika sind lebende Bakterien (in erster Linie Keime) mit gesundheitsfördernden Eigenschaften. Sie sind sehr wichtig für eine gesunde und ausgewogene Darmflora und verdrängen auch schädliche Bakterien im Darmtrakt. Eine Ansammlung von krankheitsverursachenden Mikroorganismen steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit Divertikelentzündungen. Bei Bedarf könnte die Einnahme von Probiotika vor den durch Divertikulose verursachten Symptomen schützen.
In verschiedenen Untersuchungen wurde festgestellt, dass Probiotika die Gefahr von Divertikelentzündungen verringern. Dies geht aus verschiedenen Übersichtsartikeln hervor. Die Forscher gehen davon aus, dass mindestens 6 von 10 Personen von der Einnahme von Probiotika profitieren: Sie hatten weniger Beschwerden. Außerdem wurde das Risiko für zusätzliche Erkrankungen minimiert – zum Beispiel für Engstellen im Darmtrakt (Stenosen). Am häufigsten wurden Mikroorganismen der Gattung „Lactobacillus“ eingesetzt. Die Probiotika wurden bei Patienten untersucht, die an Divertikulose, Divertikulitis oder häufigen Rückfällen litten.
Ein eindeutiges Urteil über Probiotika bei der Behandlung von Divertikulose ist noch nicht möglich. Da zahlreiche erste Forschungsstudien positive Ergebnisse liefern, ist die Einnahme von Probiotika einen Versuch wert.
Dosis sowie empfohlene Einnahme von Probiotika
Ernährungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler raten, Probiotika immer in ausreichender Menge und auch auf normaler Basis einzunehmen: Nur so gelangen genügend lebende Bakterien in den Darmtrakt. Dafür sind 1 bis 20 Milliarden Bakterien (1 bis 20 x 109) pro Tag erforderlich. Die folgenden Arten von Mikroorganismen haben sich als hilfreich bei Divertikelkrankheiten erwiesen:
- Lactobacillus cacidophilus
- Laktobazillus plantarum
- Laktobazillus paracasei
- Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaris
- Lactobacillus casei subsp. DG.
Die Präparate werden in Kapselform oder als Pulver zum Einrühren in Wasser oder Lebensmittel wie Joghurt angeboten. Bei der Zubereitung sollten möglichst viele verschiedene Bakterienarten enthalten sein: Das macht die Keime besonders widerstandsfähig und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie überhaupt den Darmtrakt erreichen.
Vitamine bei Divertikulitis
22. Vitamin D
Einige Studien deuten darauf hin, dass Personen mit einem verminderten Vitamin-D-Spiegel ein erhöhtes Risiko für Divertikulitis und die damit verbundenen Probleme haben. Allerdings konnten Wissenschaftler dies noch nicht eindeutig bestätigen.
Einige Nahrungsquellen von Vitamin D sind:
- fetter Fisch, wie Thunfisch, Lachs und Makrele
- Rinderleber
- Eier
- Käse
- einige Pilze, einschließlich solcher, die unter UV-Licht gezüchtet werden
- gestärkte Lebensmittel, wie z. B. Frühstücksflocken, Pflanzenmilch und Margarine
- Direkte Sonnenlichtexposition
Viele Menschen decken ihren täglichen Bedarf an Vitamin D durch direkte Sonneneinstrahlung. UV-Licht wandelt Verbindungen in der Haut direkt in Vitamin D um.
Die Leber und die Fettzellen speichern ebenfalls Vitamin D, um es zu einem späteren Zeitpunkt zu verwenden, wenn die Lichtverhältnisse schlechter sind.
Sonnenlicht hilft dem Körper bei der Vitamin-D-Bildung. Dennoch müssen sich die Menschen vor Schäden durch Sonnenlicht schützen, indem sie Sonnenschutzmittel verwenden und die UV-Strahlung von Sonnenbänken meiden.
Nahrungsergänzungsmittel
Der Einzelne kann auch Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um seinen Vitamin-D-Spiegel aufzufüllen. Dies kann hilfreich sein, wenn die Lichtverhältnisse während des kalten Wetters reduziert sind. Es kann auch Menschen helfen, die nicht viele Vitamin-D-reiche Lebensmittel zu sich nehmen.
Vitamin-D-Präparate gibt es in zwei Varianten: D-2 (Ergocalciferol) und auch D-3 (Cholecalciferol). Nach Angaben der National Institutes of Health (NIH) kann Vitamin D-2 in höheren Dosierungen weniger wirksam sein als D-3.
Mineralien bei Divertikulitis
23. Magnesium
Wirkungsweise von Magnesium
Magnesium erweicht harten Stuhl und hat eine leicht abführende Wirkung: Es „zieht“ Wasser zurück in den Darm (osmotische Wirkung) und regt die Muskulatur im Darm an. Ein weicher Stuhlgang erleichtert nicht nur den Gang zur Toilette, sondern kann auch die Entstehung neuer Divertikel verhindern. Divertikel entstehen am ehesten, wenn der Stuhl zu stark herausgedrückt wird.
Bei Verstopfung ist Magnesium jedoch eine der typischerweise zugelassenen Behandlungen in der Mikronährstoffmedizin. Magnesium könnte daher auch bei der Behandlung und Vermeidung von Divertikulose von Nutzen sein.
Dosierung und Einnahmeempfehlung von Magnesium
Für die Therapie der Divertikulose empfehlen Mikronährstoffexperten eine Supplementierung von 300 bis 600 Milligramm Magnesium. Werden jedoch Mengen über 250 Milligramm vollständig eingenommen, muss dies mit dem Arzt besprochen werden. Zur schnellen Linderung von Darmunregelmäßigkeiten wird eine einmalige Dosis von 1.200 Milligramm empfohlen. Bei unregelmäßigem Stuhlgang ist die Verbindung Magnesiumoxid am besten geeignet.
Die Reaktion auf Magnesium ist manchmal unterschiedlich. Es wird daher empfohlen, mit einer niedrigen Dosis – zum Beispiel 300 Milligramm – zu beginnen und die gesamte Dosis über den Tag zu verteilen.
Der Tipp zum Schluss
Unsere Welt ist zunehmend toxisch. Wenn wir krank werden, wird uns häufig eine Pille verschrieben, die unerwünschte negative Auswirkungen haben kann und lediglich die Symptome behandelt, ohne die zugrunde liegenden Ursachen zu bekämpfen. Es ist an der Zeit, dem pharmazeutisch-industriellen Komplex weniger Aufmerksamkeit zu schenken und pflanzliche Behandlungen zu entdecken, die eine milde, ganzheitliche Behandlung bieten und neben den Anzeichen und Symptomen auch die zugrunde liegenden Ursachen behandeln.
Insbesondere bei Erkrankungen wie Divertikulitis, deren Behandlung immer schwieriger wird und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann, ist es wichtig, die Verantwortung für die Selbstpflege zu übernehmen. Wie immer müssen Sie diese natürlichen Heilmittel mit Ihrem Arzt besprechen und gemeinsam einen nachhaltigen Plan aufstellen, der Ihrem Körper wieder zu mehr Vitalität und Integrität verhilft.
FAQ
Nachfolgend finden Sie einige häufig gestellte Fragen zu Divertikulitis, die sich Betroffene stellen.
Was kann ich gegen Divertikulitis tun?
Die Behandlung einer schweren Divertikulitis und ihrer Probleme richtet sich nach ihrem Schweregrad. Bei leichten Verläufen reichen körperliche Schonung und eine Umstellung auf eine flüssige Ernährung (z. B. Tee mit Zucker und auch klare Brühe) aus, um den Prozess zu entspannen. Oft helfen auch abführende Maßnahmen.
Hilft Wärme bei Divertikulitis?
Eine unkomplizierte Divertikulitis lässt sich in der Regel mit einfachen Schritten und natürlichen Mitteln lindern, z. B.: Einige Tage lang nur flüssige Nahrung zu sich nehmen sowie reichlich trinken – das entlastet den Darmtrakt. Kälte oder Wärme sind bewährte Hausmittel gegen die Beschwerden.
Über welchen Zeitraum sollte ich bei einer Divertikulitis eine Schonkost einhalten?
In der Regel wird empfohlen, in den ersten Tagen einer schweren Divertikulitis keine Nahrung zu sich zu nehmen und feste Nahrung nur schrittweise wieder einzuführen (auch als Nahrungsbeschränkung bezeichnet). Hierfür eignet sich eine einmalige Spardiät.
Wie viel sollte ich bei einer Divertikulitis trinken?
Nehmen Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich zu sich! Vor allem Tee (grün oder biologisch) sowie stilles Wasser (Magnesiumgehalt > 100 mg/l). Denn Ballaststoffe binden viel Wasser und quellen im Darm auf – es besteht die Gefahr von unregelmäßigem Stuhlgang. Probiotika wie Lactobacillus casei zur Unterstützung der Darmpflanzen scheinen eine vorteilhafte Wirkung zu haben.
Was erhöht das Risiko einer Divertikulitis?
Der ständige Verzehr von rotem Fleisch, z. B. in Form von Wurst, kann eine Divertikulitis begünstigen. Alternativ kann Fleisch durch fetten Fisch (reich an Omega-3-Fettsäuren) ersetzt werden, der im Gegensatz zu Fleisch eine entzündungshemmende Wirkung hat. Zucker: Er begünstigt entzündliche Prozesse.
Kann eine Divertikulitis ohne Antibiotika behandelt werden?
Bei einer unkomplizierten Divertikulitis kann auf Antibiotika verzichtet werden. Voraussetzung dafür ist, dass eine Ultraschall- oder Computertomographie-Untersuchung durchgeführt wurde und keine Abszesse zu sehen sind. Die Medikamente senken dann höchstwahrscheinlich nicht das Risiko von Komplikationen.
Was hat der Darm mit dem Unterbewusstsein zu tun?
Der Darm interagiert in hohem Maße mit der Psyche. Er beeinflusst das Unterbewusstsein mehr als umgekehrt. Er regelt, ob wir Appetit haben oder satt sind, er kann die Entdeckungen verstärken und den Gemütszustand beeinflussen, er kann Heißhunger – einen starken Wunsch – sowie süchtige Gewohnheiten hervorrufen.
Kann der Darm Ängste auslösen?
Die Mikroorganismen in Ihrem Verdauungstrakt haben einen großen Einfluss auf Ihr Unterbewusstsein – das zeigt eine aktuelle Studie. In der recht aktuellen Mikrobiom-Studie mehren sich die Beweise, dass eine gestörte Darmvegetation zu Ängsten und einer klinischen Depression beitragen kann.
Welche Mikroorganismen des Verdauungstrakts helfen bei Depressionen?
Eine Forschungsarbeit zu diesem Thema wurde im Februar 2019 in der Zeitschrift Nature Micobiology veröffentlicht. Die Forscher fanden heraus, dass mikrobielle Spezies der Kategorie Coprococcus und auch Dialister in verminderten Mengen im Kot von Menschen mit Depressionen zu finden waren.
Wie hängt der Darm mit dem Gehirn zusammen?
Der Darm verfügt über ein eigenes Nervensystem, das enterische Nervensystem, kurz ENS. Dieses ENS zieht sich durch den gesamten Magen-Darm-Trakt und enthält außerdem über 100 Millionen Nervenzellen, mehr als in unserem Rückenmark. Zwischen dem ENS und auch dem Gehirn werden regelmäßig Informationen ausgetauscht.
ICD-Codes für diese Krankheit: K57 | K57.0 | K57.1 | K57.2 | K57.3 | K57.4 | K57.5 | K57.8 | K57.9
ICD-Codes sind international gültige Codes für medizinische Diagnosen. Sie sind zum Beispiel in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen zu finden.
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