Aktualisiert am 16. November 2021 von ÁYIO-Q Redaktion
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Blasenentzündung: Ständiger Harndrang, Brennen und Schmerzen – Warum kommt es zu einer Entzündung der Blase? Was sind die Ursachen, Symptome und Risikofaktoren? Was kann dagegen unternommen werden?
In diesem Artikel erfahren Sie, was genau eine Blasenentzündung ist, wie Sie einer akuten Zystitis vorbeugen können und wenn Sie darunter leiden, wie Sie eine Entzündung der Harnblase richtig behandeln. Meist reichen einfache Naturheilmittel aus, aber hin und wieder müssen es Antibiotika sein.
- Definition
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Risikofaktoren
- Therapien & Heilverfahren
- Schulmedizin
- Alternativmedizin
- Prävention
- Psychosomatik
Was ist eine Blasenentzündung / Zystitis?
Die Blasenentzündung ist eine Infektion der Harnblase, und gehört zu den Harnwegsinfektionen (HWI) die durch Bakterien, in seltenen Fällen aber auch durch Viren oder Pilze verursacht wird. Je nach Ätiologie (Ursache) wird zwischen bakterieller und abakterieller Zystitis unterschieden. Die Erreger dringen über die Harnröhre in die Blase ein und verursachen eine Entzündung der Schleimhaut oder der gesamten Blasenwand, die von ständigem Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und krampfartigen Beschwerden im Unterbauch begleitet wird.
Eine HWI kann akut oder chronisch verlaufen und in der Folge immer wieder auftreten. Anhand ihres Verlaufs lassen sich die Formen der unkomplizierten, komplizierten und rezidivierenden Zystitis unterscheiden. Von einer unkomplizierten Zystitis spricht man, wenn die Infektion auf die Blase beschränkt ist. Eine komplizierte Zystitis liegt vor, wenn die Infektion auf die oberen Harnwege übergreift, oder gar eine Nierenbeckenentzündung hervorruft. Wenn mindestens zwei Infektionen innerhalb von sechs Monaten oder drei Infektionen innerhalb eines Jahres auftreten, spricht man von rezidivierenden (wiederkehrenden) Harnwegsinfektionen.
Blasenentzündung ist eine weitverbreitete Erkrankung
Blasenentzündungen gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten und betreffen eine große Zahl von Menschen, insbesondere Frauen. 50 bis 70 Prozent der erwachsenen Frauen erkranken irgendwann im Laufe ihres Lebens an einer Entzündung der Harnwege. Bei etwa einem Drittel der betroffenen Frauen tritt die Harnswegsinfektion immer wieder auf.
Zystitis ist eine relativ häufige Erkrankung bei Kindern im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren. Etwa 7 % der Mädchen und 2 % der Jungen unter sechs Jahren sind mindestens einmal von einer Blasenentzündung betroffen.
Männer hingegen erkranken seltener an einer Blasenentzündung als Frauen, weil sie eine längere Harnröhre haben, über die Bakterien nicht so leicht in die Blase eindringen können. Nach dem 50. Lebensjahr treten sie mit Zunahme der Prostatabeschwerden zahlreicher auf.
Blasenentzündung – Eine Vielzahl von Faktoren können ursächlich sein
Durch Bakterien, die als bakterielle HWI bezeichnet werden, und durch Viren, Pilze oder Parasiten, die als abakterielle HWI bezeichnet werden. Eine Zystitis hingegen wird fast immer durch eine bakterielle Infektion verursacht. Das Darmbakterium Escherichia coli ist der häufigste Verursacher einer bakteriellen Zystitis; es ist in etwa 80 % der Fälle für eine bakteriell bedingte Blasenentzündung verantwortlich.
Frauen sind anfälliger für Blasenentzündungen als Männer, weil sie eine kürzere Harnröhre haben, durch die Bakterien schneller in die Blase gelangen können. Die Harnröhre von Frauen ist beispielsweise nur etwa 4 Zentimeter lang, während die Harnröhre von Männern etwa 20 Zentimeter lang ist. Ein weiterer anatomischer Nachteil bei Frauen ist die unmittelbare Nähe von Harnröhre und Darmöffnung. Dadurch können Krankheitserreger, die aus dem Dickdarm stammen, schneller und leichter in die Harnröhre gelangen.
Die Bakterien, die eine Zystitis verursachen, werden häufig durch eine Schmierinfektion vom Anus oder Stuhl oder durch sexuellen Kontakt in die Harnröhre eingeschleust. Ein geschwächtes Immunsystem oder Unterkühlung durch unzureichend wärmende Kleidung oder kalte Füße begünstigen Blasenentzündungen. Ein veränderter Hormonhaushalts nach den Wechseljahren oder einer Schwangerschaft macht Frauen ebenfalls anfälliger.
Anzeichen und Symptome einer Blasenentzündung
Die häufigste Ursache einer Blasenentzündung ist eine so genannte untere Harnwegsinfektion, bei der sich die Symptome auf die unteren Harnwege beschränken.
Häufigsten Symptome:
- Schmerzen und brennen beim Wasserlassen
- häufiger Harndrang
- und häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen
Eine Blasenentzündung kann gelegentlich zu unkontrollierbarem Urinverlust führen. Während des Urinierens können Sie ein krampfartiges Gefühl im Unterleib verspüren. Außerdem kann der Urin trüb sein, seltsam riechen oder sogar Blut enthalten.
Wenn Sie Fieber und Schmerzen in den Nieren haben, bedeutet dies, dass sich die Blasenentzündung in die oberen Harnwege verlagert hat. Eine Entzündung des Nierenbeckens ist unter anderem eine wahrscheinliche Folge einer solchen schweren Harnwegsinfektion.
Diagnose: Wie wird eine Blasenentzündung festgestellt
Wenn Sie glauben, dass Sie eine Blasenentzündung haben, können Sie einen Test mittels eines Urin-Selbsttestes für Zuhause, den Sie rezeptfrei in der Apotheke erwerben können, durchführen. Das Ergebnis erhalten Sie nach wenigen Minuten. Achten Sie darauf das der Test Vitamin-C entstört ist.
Danach wird Ihr Arzt Sie bitten, eine Urinprobe zu nehmen. Der Urin sollte sauber sein. Ist er getrübt und riecht übel, deutet dies auf eine Entzündung hin. Bestimmt wird zum Beispiel der Wert der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Ist dieser hoch, wurde das Immunsystem bereits aktiviert, um die Entzündung im Körper zu bekämpfen. Nitrit ist ein Anzeichen für eine schwere bakterielle Infektion. Dieser Test ist für die Diagnose ausreichend, wenn die Symptome minimal sind und das Ergebnis eindeutig ist.
Ein Bluttest wird häufig bei wiederkehrenden Blasenentzündungen durchgeführt, aber auch bei Fieber, Blut im Urin oder erheblichen Beschwerden im Bauch- und Nierenbereich. Andere Ursachen, wie z. B. ein Blasentumor, können durch eine Zystoskopie ausgeschlossen werden.
Risikofaktoren einer Blasenentzündung
Wir leben nicht in einer völlig sterilen Umgebung. Bakterien, Pilze und Viren sind seit unserer Geburt um uns herum. Normalerweise verteidigt uns unser Immunsystem gegen Krankheiten. Die Schleimhäute, die die Harnwege auskleiden, enthalten Abwehrzellen und Antikörper des Immunsystems. Bei Bedarf warten sie auf Keime aus der Umgebung, um sie unschädlich zu machen. Die Eindringlinge werden von den Abwehrzellen dank der Antikörper erkannt und verschlungen. Bakterien können mitunter sehr aggressiv und reichlich vorhanden sein. Wenn das Immunsystem nicht richtig funktioniert, können die Bakterien die Abwehrzellen überrumpeln. Als Folge des Versagens des Immunsystems entwickelt sich eine Harnwegsinfektion.
Obwohl es sich bei den meisten Blasenentzündungen um eine bakterielle Erkrankung handelt, können einige Variablen und Einflüsse das Risiko einer Zystitis erhöhen, z. B. eine Erkältung, die durch feuchte Badekleidung ausgelöst wird.
Nässe oder Kälte
Im Sommer: nasse Kleidungsstücke
Wenn der Körper Kälte und Feuchtigkeit ausgesetzt ist, verengen sich die Arterien und die Durchblutung nimmt ab. Da eine schlecht durchblutete Schleimhaut in der Regel nicht in der Lage ist, eine Infektion abzuwehren, kann eine Blasenentzündung einen Menschen unvorbereitet treffen. Deshalb ist es auch bei heißem Wetter wichtig, nasse Badekleidung zu wechseln!
Sexuelle Begegnungen
Eine Blasenentzündung kann durch zu viel des Guten verursacht werden: nämlich übermäßigem Geschlechtsverkehr. Er reizt die Schleimhäute, und die mechanische Reibung erleichtert es den Keimen, in die Harnröhre einzudringen, die bei Frauen besonders kurz ist.
Zu häufiger Geschlechtsverkehr kann das Risiko für wiederkehrende Harnwegsinfektionen um das Zehnfache erhöhen.[1]
Stoffwechselstörungen wie Diabetes
Blasenentzündungen treten bei Diabetikern häufiger auf, und Frauen sind am stärksten betroffen. Bei hohen Blutzuckerwerten geben die Nieren Glukose in den Urin ab. Dieser ist bekanntlich warm und bildet in Verbindung mit der Glukose einen hervorragenden Nährboden für Bakterien, die sich dadurch schneller vermehren können und das Infektionsrisiko erhöhen. Diabetes kann auch eine Blasenfunktionsstörung verursachen, bei der die Blase nicht vollständig entleert ist. Eine Zystitis kann durch anhaltende Urinreste verschlimmert werden. Sie ist bei Diabetikern schwerer zu erkennen, da sie selten Beschwerden verursacht.
Zusätzliche Risiken:
- Stress hat das Immunsystem geschwächt
- Schlafmangel und starke Beanspruchung beeinträchtigen das menschliche Immunsystem und machen es anfälliger für Krankheiten wie einer Blasenentzündung
- Übertriebene Körperhygiene
- Rauchen, Alkohol
- Zu wenig Wasser trinken
- falsche Ernährung
- Hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Menopause)
- Gicht
Therapien & Heilverfahren bei Blasenentzündungen
Schulmedizinische Behandlung einer Blasenentzündung
Wenn vermehrtes Trinken, Wärmebehandlungen oder die Selbstbehandlung mit pflanzlichen Mitteln die Blasenentzündung nicht lindern, ist ein Arztbesuch erforderlich. Außerdem wird ein Arztbesuch empfohlen, wenn:
- nach drei Tagen die Symptome der Blasenentzündung nicht abgeklungen sind
- Fieber und Schüttelfrost zu den weiteren Krankheitssymptomen gehören
- Sie Nierenbeschwerden haben und Ihr Urin eine karminrote Farbe aufweist
- Sie ein Kind erwarten oder Diabetes haben
- Blasenentzündung eine häufige Erkrankung für Sie ist
- ein Kind an einer Blasenentzündung leidet
- Sie ein Mann sind (Ursachenabklärung – Prostata)
- Sie Angst haben, dass eine Blasenentzündung nicht ausheilt
Die ärztliche Therapie einer Blasenentzündung konzentriert sich auf die Behandlung der Symptome und die Bekämpfung des zugrunde liegenden Problems. Um die Beschwerden beim Wasserlassen zu lindern, können Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Iboprofen eingesetzt werden. Auch Medikamente zur Entspannung der Blasenmuskulatur können vom Arzt verschrieben werden.
Antibiotika werden häufig verabreicht, wenn die Blasenentzündung durch Bakterien verursacht wurde. Bei einer unkomplizierten Blasenentzündung, die sich auf die Blase beschränkt, sollten diese drei Tage lang eingenommen werden, bei einer komplexen Blasenentzündung auch länger. Antibiotika sollten nicht vorzeitig abgesetzt werden, sondern genau so eingenommen werden, wie es der Arzt verordnet hat, um zu verhindern, dass Keime überleben und eine Resistenz gegen das Antibiotikum entwickeln.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten einer Blasenentzündung
Der natürliche Einfachzucker D-Mannose hat sich in klinischen Studien als wirksam erwiesen
D-Mannose-Pulver ist bei der Vorbeugung des Wiederauftretens von Harnwegsinfektionen (HWI) mindestens so wirksam wie das Standardantibiotikum Nitrofurantoin und zudem besser verträglich, wie eine randomisierte klinische Studie (RCT)[2] ergab.
Das Wiederauftreten von Harnwegsinfektionen unter D-Mannose wurde in einer 6-monatigen Studie untersucht. An der Studie nahmen 308 Frauen mit wiederkehrenden Harnwegsinfekten teil, die in drei Gruppen eingeteilt wurden:
Gruppe 1 wurde einer D-Mannose-Prophylaxe unterzogen und bekam 2 g D-Mannose 1x täglich. Die Teilnehmer der Gruppe 2 eine Prophylaxe mit 50 mg Nitrofurantoin. Die Gruppe 3 erhielt keine Prophylaxe.
Um die Wirkung von D-Mannose mit einem bekannten erfolgreichen Medikament zu vergleichen, wurde die Nitrofurantoin-Gruppe (Antibiotikum) als Referenz verwendet. In den urologischen Leitlinien für die antibiotische Therapie von Harnwegsinfektionen ist Nitrofurantoin eines der Medikamente der ersten Wahl.
Nach sechs Monaten hatten 61 % der Frauen in der Gruppe ohne Prophylaxe eine erneute Blaseninfektion, verglichen mit 20,4 % in der Nitrofurantoin-Gruppe und nur 14,6 % in der D-Mannose-Gruppe. D-Mannose wurde zudem gut vertragen: Nur acht Frauen in der D-Mannose-Gruppe hatten Nebenwirkungen, vor allem Durchfall, gegenüber 29 in der Nitrofurantoin-Gruppe.
So effizient wie Antibiotika – Senföle aus Meerrettich und Kapuzinerkresse
Senfölglykoside, wie Meerrettich (Armoracia rusticana) und Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus L.), helfen laut Forschungsstudien Harnwegsinfektionen zu reduzieren.
Die Wirksamkeit von Kapuzinerkresse und Meerrettich gegen eine erhöhte Neigung für Infektionen der Harn- und Atemwege beruht auf mehreren Wirkmechanismen: Zum einen wirken die Glucosinolate, die Isothiocyanate (Senföle) freisetzen, direkt antibakteriell, antiviral und fungistatisch. Da die Senföle bereits im Dünndarm vollständig resorbiert werden, gibt es keine Hinweise auf eine Resistenz oder Schädigung der natürlichen Darmflora des Körpers. Darüber hinaus wird durch unspezifische Reizwirkungen die Herstellung von Bakterientoxinen eingeschränkt oder inaktiviert, und unspezifische Reizwirkungen verstärken in der Regel die immunologischen Abwehrkräfte des menschlichen Organismus.
Eine Untersuchung[3] zur antibakteriellen Wirkung von Angocin® Anti-Infekt N, einem Mittel mit pflanzlichen Wirkstoffen, die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel enthaltenen, auf 13 therapeutisch relevante Bakterienarten, die Infektionen der ableitenden Harnwege oder der Atemwege verursachen, wurde von PD Dr. Uwe Frank, Oberarzt am Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, vorgestellt. Ziel war es zu prüfen, ob die in Studien der 1950er und 1960er Jahre postulierten antibakteriellen Eigenschaften von Senfölen reproduzierbar sind und ob die Kombination von Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel zu einem breiteren Wirkungsspektrum führt als die bisher einzeln untersuchten Wirkstoffe. Die Studie ergab, dass Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich je nach Menge der aktiven Bestandteile sowohl bei grampositiven als auch bei gramnegativen Bakterien eine starke antibakterielle Wirkung haben.
Laut Prof. Dr. Karl Friedrich Klippel, ehm. Chefarzt der Klinik für Urologie am Allgemeinen Krankenhaus Celle, werden neben der antibakteriellen Wirkung auch Viren wie bronchitisverursachende Rhinoviren und Pilze unterdrückt. In einer randomisierten Doppelblindstudie mit über 1.000 Patienten, die an Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis oder Harnwegsinfekten litten, zeigte eine Zusammensetzung von 200mg Kapuzinerkraut und 80mg Meerrettichwurzel die gleiche Wirksamkeit wie Antibiotika, ohne nennenswerte unerwünschte Wirkungen. Im Gegensatz zu Antibiotika ist die Entwicklung von Resistenzen oder multiresistenten Bakterien nicht zu befürchten. Außerdem ist die Therapie kostengünstiger.
Cranberry-Extrakt – Nach einer Blasenentzündung die Widerstandsfähigkeit der Blase erhöhen
Verhindern Sie das Einnisten der Bakterien – Es scheint, dass sich einzelne Bakterien in der Blasenschleimhaut festsetzen können, was zu wiederkehrenden Harnwegsinfektionen führen kann. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, z. B. durch Stress oder Erkältung, vermehren sich die Mikroorganismen rasend schnell, was zu einem erneuten Ausbruch der Krankheit führen kann. Mit Hilfe eines Anti-Adhäsions-Mechanismus können sekundäre Pflanzenstoffe aus Cranberries, die Proanthocyanidine, Escherichia coli daran hindern, an den Schleimhäuten der Harnwege anzudocken, wenn die Keime in die Blase eingedrungen sind. Bei diesen Proanthocyanidinen handelt es sich um polyphenolische Flavanole, und in den Cranberries sind es vor allem Oligomere von Catechin und Epicatechin, die aufgrund ihrer proteindenaturierenden Eigenschaften auch als kondensierte Tannine bezeichnet werden. Sie heften sich an die Fimbrien der Bakterien, d. h. an die Anhängsel, mit denen sie sich an der Schleimhaut der Harnwege festhalten können. Ist dies nicht mehr möglich, werden die Keime einfach mit dem nächsten Urin aus der Blase ausgestoßen.
Die normale Darm- und Scheidenflora wird nicht verändert, da der Cranberry-Extrakt die Keime lediglich von der Blasenschleimhaut fernhält und nicht abtötet. Darüber hinaus sollten Vitamin C, Zink und Selen gemeinsam das Immunsystem stärken, damit sich die Blasenschleimhaut wieder aufbauen kann, was etwa sechs Monate dauert.
Vitamin C hemmt das Wachstum von Bakterien
Vitamin C in größerer Dosis, ist bei Blasenentzündungen empfehlenswert. Sobald man die Symptome feststellt, werden alle 2 Stunden je ein Gramm Vitamin C über die Dauer von 48 Stunden eingenommen. Das bedeutet 24 Dosen mit 1 Gramm Vitamin C. Die Besonderheit dieser Therapieform ist die Kontinuität, was die Einnahme auch Nachts vorgibt. Viele Betroffene berichten von einer spürbaren Besserung bereits nach 3 – 4 Dosen. Vitamin C in Pulverform wird gegenüber den Kapseln bevorzugt, da es in Wasser aufgelöst wird. Hierdurch hat man den Vorteil auch ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Zudem ist das Pulver in der Regel erheblich günstiger als Kapseln. Lesen Sie bitte unbedingt die Hintergründe der kontinuierlichen Einnahme von Vitamin C.
Zimt in Verbindung mit Vitamin C hat sich als Hausmittel ebenfalls bewährt. Im akuten Fall einer Blasenentzündung nimmt man 4 Gramm Zimt in 200 ml Wasser über den Tag verteilt ein.
Diese Heilkräuter können Sie hilfreich unterstützen
Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel gehören zu den Kräutern, die ebenfalls bei der Behandlung von Zystitis eingesetzt werden. Beim Wasserlassen lindert die Mischung Unbehagen und Brennen. Entzündungshemmende, harntreibende und krampflösende Eigenschaften haben Goldrute, Orthosiphon und Hauhechel. Die pflanzlichen Heilmittel können auch zur Vorbeugung eingesetzt werden, um eine erneute Blasenentzündung zu verhindern. Eine weitere Alternative sind Hibiskus- und Propolispräparate. Sie machen den Urin sauer, was die Entwicklung von Bakterien hemmt.
Bärentraubenblätter enthalten Arbutin, das durch seinen aktiven Metaboliten Hydrochinon eine leichte antibakterielle Aktivität aufweist. Diese Wirkung kann sich innerhalb der Bakterien entfalten, daher hat der pH-Wert des Urins keinen Einfluss auf die Funktion des Arbutins. Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass Hydrochinon nur in Urin mit einem niedrigen Alkalitätsgrad wirkt. Keime mögen jedoch kein saures Milieu, weshalb Ärzte bei wiederkehrenden Blasenentzündungen eine Senkung des pH-Werts empfehlen. Propolis und Hibiskus können eine leichte Übersäuerung des Urins verursachen.
Die Empfehlung beschränkt die Verwendung von Bärentraubenblatt-Trockenextrakten aufgrund der Arbutin-Konzentration auf einen Monat. Vor allem empfindliche Personen haben aufgrund des hohen Gerbstoffgehalts oft Magen-Darm-Probleme, oder leiden an Übelkeit und/oder Erbrechen.
Was man sonst noch beachten sollte
Betroffene können sich auch selbst helfen, indem sie einfache Maßnahmen zur Linderung der Symptome ergreifen. Während einer akuten Blasenentzündung ist es sehr wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu trinken – mindestens zwei bis drei Liter pro Tag – und die Blase regelmäßig zu entleeren. Auf diese Weise können die Bakterien schnell aus der gereizten Blase geschoben werden. Das ÁYIO-Q Zentrum der Vitalität bietet hierzu die ÁYIO-Q Trinkwasserkur in seinem Online-Angebot an. Tees, die eine harntreibende Wirkung auf Nieren und Blase haben, sind ebenfalls dafür gut geeignet. Während einer Blasenentzündung empfiehlt es sich auch, sich warm zu halten, z. B. mit einer Wärmflasche, warmen Sitzbädern oder feuchtwarmen Umschlägen im Blasenbereich. Diese Wärmebehandlungen helfen, die Blasenmuskulatur zu entspannen und die Beschwerden zu lindern.
Richtige Ernährung kann bei Blasenentzündung helfen
Das Ziel der Ernährungstherapie ist es, die Entzündung im Körper zu verringern und gleichzeitig das Immunsystem zu stärken. Eine entzündungshemmende Ernährung kann dazu beitragen, dass Sie sich länger besser fühlen.
Entzündungshemmende Lebensmittel wie:
- Gemüse
- Obst
- Gewürze wie Kurkuma, Ingwer und Chili
- Öle (Omega-3-Fettsäuren) wie Leinöl, Rapsöl, Walnussöl oder Hanföl
- vor allem aber fetter Seefisch wie Lachs, Makrele oder Hering
können zur Linderung der Symptome beitragen und sollten regelmäßig verzehrt werden. Fleisch und Eigelb hingegen sollte in Maßen verzehrt werden, da es entzündungsfördernde Stoffe enthält, insbesondere Schweinefleisch.
Zucker sowie viele Fertigprodukte wie Fruchtjoghurts und Säfte sollten vermieden werden. Die Emulgatoren E433 und E466, die häufig in Lebensmitteln verwendet werden, um die Konsistenz und Haltbarkeit zu erhöhen, stehen im Verdacht, Schleimhautreizungen zu verursachen.
Probiotika wie Milchsäurebakterien und Präbiotika wie Ballaststoffe sind angezeigt, um das Immunsystem zu stärken und eine geschädigte Darmflora wieder aufzubauen.
Regelmäßige Bewegung, am besten an der frischen Luft, stärkt ebenfalls den gesamten Organismus. Es wird empfohlen, jeden Tag zwischen 8.000 und 10.000 Schritte zu gehen.
Welche Prävention bei Blasenentzündungen ist sinnvoll
Die Einhaltung einiger Regeln und Verhaltensweisen kann Ihnen helfen, eine Blasenentzündung zu vermeiden. Sie sollten nicht nur mehr trinken, sondern auch angemessenes Wasserlassen und Körperpflege betreiben und sich richtig kleiden. Achten Sie beim urinieren darauf, dass Sie den Urin nicht zu lange zurückhalten und Ihre Blase gründlich entleeren. Die Blase ist röhrenförmig und nicht kugelförmig. Beim urinieren wird die Blase häufig geknickt, wodurch der Urin nicht vollständig abfließen kann. Die Gefahr einer Infektion durch Urinreste ist immer gegeben. Um Restharn zu vermeiden, sollte man sich nach dem Toilettengang kurz aufrichten. Die Blase nimmt dann eine andere Haltung ein als im Sitzen, so dass der Restharn abfließen kann. Frauen sollten sich sich bei der Toilettenhygiene mit Toilettenpapier von vorne nach hinten abwischen, von der Vagina bis zum Analbereich. Außerdem sollten sie nach dem Geschlechtsverkehr sofort auf die Toilette gehen.
Eine übermäßige Körperpflege mit zu viel Seife sollte vermieden werden, da sie den natürlichen Säureschutzmantel der Haut schädigt, wodurch Keime leichter eindringen und sich vermehren können. Eine Unterkühlung im Beckenbereich kann in jedem Fall durch das Tragen geeigneter Kleidung und Unterwäsche vermieden werden. Außerdem sollte der nasse Badeanzug nach dem Schwimmen so schnell wie möglich gewechselt werden. Genügend Schlaf und Entspannung fördern ebenfalls die Heilung. Gönnen Sie sich Ruhe und bleiben Sie im Bett.
Zystitis ist nicht übertragbar. Erreger, die ähnliche Symptome wie eine Blasenentzündung hervorrufen, können jedoch beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Eine medizinische Untersuchung wird die Ursache des Problems aufdecken.
Die Verwendung von spermienabtötenden Lotionen und Gelen sowie eines Diaphragmas kann die schützenden Bakterien im Intimbereich schädigen und eine Blasenentzündung verursachen. Ein Kondom ist eine fantastische Wahl für Frauen, die regelmäßig damit konfrontiert werden. Es hält Keime aus dem Harnsystem fern.
Blasenentzündung – Wenn der Körper und die Psyche „brennt“.
Die Blase wird durch Angst und Wut belastet. Wie man so schön sagt: „Ich mache mir vor Angst in die Hose“. Wenn man verärgert ist, fühlt man sich“angepisst“. Bei manchen Menschen verstärken psychische Probleme sogar die Blasenschwäche oder verursachen sie sogar.
Die Blase der meisten Frauen und Männer meldet sich vor einem Vorstellungsgespräch, einer Präsentation oder einer Prüfung praktisch jede Stunde, ob sie nun eine Blasenentzündung haben oder nicht. Dies ist dadurch zu erklären, da die Blase in hohem Maße durch das autonome Nervensystem gesteuert wird. Wenn man aufgeregt ist, steigen nicht nur die Herzfrequenz und die Schweißproduktion, sondern man muss auch häufiger auf die Toilette gehen.
Die Blasenentzündung muss wie jede andere Erkrankung individuell beurteilt werden. Neben den körperlichen Faktoren kann auch die Psyche je nach Situation eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Jeder sollte für sich selbst oder in Zusammenarbeit mit seinem Therapeuten beurteilen, ob bestimmte Faktoren zutreffen und mit der Blasenentzündung in Verbindung gebracht werden können. So kann es zum Beispiel hilfreich sein, auf zeitliche Zusammenhänge zu achten.
Kann es sein, dass eine Blasenentzündung nur in Zeiten von starkem Stress auftritt, wenn bestimmte Belastungen anstehen…? Es wird angenommen, dass Stress das Immunsystem schädigt und Infektionen wahrscheinlicher macht.
Außerdem wurde bei Ratten festgestellt, dass akuter emotionaler Stress Mastzellen in der Blasenwand aktiviert, die an der Abwehr von Infektionen und allergischen Reaktionen beteiligt sind. Darüber hinaus können unbewusst angespannte Muskeln im Becken oder Beckenboden die Blutzirkulation und damit die Abwehrkräfte der Blase beeinträchtigen, was wiederkehrende Blaseninfektionen begünstigt.
Wenn Sie gestresst sind, entleert sich Ihre Blase wahrscheinlich nicht vollständig, so dass Keime in den Urinresten gedeihen können. Wenn Sie glauben, dass Stress ein Faktor in Ihrer Situation ist, sollten Sie Ihre Lebensumstände überprüfen und, falls erforderlich, Änderungen vornehmen. Wenn Sie ängstlich sind, sollten Sie auch auf Ihre Essgewohnheiten achten.
Viele Menschen sagen Dinge wie „Ich bin ängstlich, also brauche ich Schokolade oder Chips“, was eine „stressbedingte“ Blasenentzündung fördern kann!
Eine weitere Folge, die häufig bei Patienten beobachtet wird, ist der Einfluss der Psyche auf den Darm. Menschen, die unter einem Reizdarmsyndrom leiden, sind dafür besonders anfällig. Stress kann zum Beispiel die Kontraktion der Darmmuskulatur und die Darmflora beeinflussen.
In Zeiten von Aufregung und Stress kommt es häufig zu häufigem Stuhlgang oder Verstopfung. Wenn der Darm überlastet ist (Dysbiose) und aufgrund von Dauerstress nicht mehr richtig funktioniert, leidet das Scheidenmilieu, was zu alkalischem Scheidenausfluss führen kann.
Empfehlung gegen Stress: Eine wunderbare Möglichkeit Stress abzubauen ist die ÁYIO-Q Atemübung, welche zwar vornehmlich gegen Schmerzen aller Art ist, aber auch zugleich Stress binnen weniger Minuten beseitigt.
Eine dauerhafte Reizung oder Entzündung der Vaginalschleimhaut im Rahmen einer chronischen vaginalen Dysbiose führt zu einem lokalen oder nahe gelegenen Zinkdefizit, das sich auf die Blase ausbreiten kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die bakterielle Ökologie im Intimbereich (Darm, Vagina) gestört ist, wodurch Krankheitserreger in die Harnröhre gelangen können. Wie Sie sehen, können die Zusammenhänge mitunter recht kompliziert sein. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass solche Probleme mit einer nährstoffreichen Ernährung, einer maßgeschneiderten Nahrungszufuhr und einer Darmpflege wirksam behandelt werden können.
Blasenentzündungen treten häufiger bei Frauen auf, die ihren Urin über einen längeren Zeitraum zurückhalten, weil sie nicht auf die Toilette gehen wollen. Das Einzige, was in dieser Situation hilft, ist ausreichend Wasser zu trinken und die Blase regelmäßig zu entleeren.
Weitere Zusammenhänge zwischen Blasenentzündungen und der Psyche sehen die Vertreter der spirituell-psychosomatischen Sichtweise von Krankheiten. Dahinter steht der Gedanke, dass Krankheiten oder Symptome Ausdruck von Konflikten in unserem Leben sind, die wir nicht wahrhaben wollen oder die uns zeigen, wo wir im Leben in die falsche Richtung gehen.
Unsicherheit oder mangelndes Selbstvertrauen werden häufig mit der Blase in Verbindung gebracht. Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder, der häufig an Blasenentzündungen leidet, ein Problem mit seinem Selbstwertgefühl hat. Dies ist nur eine von vielen Möglichkeiten.
Andere Blasenstörungen wie Reizblase oder Inkontinenz sind eher mit psychischen Problemen verbunden als eine Blasenentzündung. Andere Faktoren wie die Ernährung, ein gestörtes Umfeld, eine Dysbiose des Darms usw. spielen wahrscheinlich bei immunologischen Schwächen wie der Zystitis eine weitaus größere Rolle als die Psyche.
Wiederkehrende Blasenentzündungen hingegen können eine Belastung für die Psyche darstellen. Denken Sie an die Damen, die sich aus Angst vor einer Blasenentzündung nicht mehr ins Schwimmbad oder in die Sauna trauen oder die bei jeder sexuellen Begegnung eine Blasenentzündung befürchten und deshalb intime Berührungen bewusst oder unbewusst vermeiden. Solche Frauen brauchen sofortige Hilfe im Kampf gegen die Blasenentzündung, damit sich ihre Beziehungen nicht verschlechtern. Die tägliche Einnahme von 1 Gramm Vitamin C mit Zimt angereichert kann präventiv Wunder bewirken.
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Quellen:
[1] Scholes D, Hooton TM, Roberts PL, Stapleton AE, Gupta K, Stamm WE. Risk factors for recurrent urinary tract infection in young women. J Infect Dis. 2000;182(4):1177-1182. doi:10.1086/315827
[2] Kranjčec, Bojana et al. “D-mannose powder for prophylaxis of recurrent urinary tract infections in women: a randomized clinical trial.” World journal of urology vol. 32,1 (2014): 79-84. doi:10.1007/s00345-013-1091-6
[3] Conrad, Andreas et al. “In-vitro-Untersuchungen zur antibakteriellen wirksamkeit einer Kombination aus Kapuzinerkressenkraut (tropaeoli majoris herba) und meer- rettichwurzel (armoraciae rusticanae radix)” [In vitro study to evaluate the antibacterial activity of a combination of the haulm of nasturtium (Tropaeoli majoris herba) and of the roots of horseradish (Armoraciae rusticanae radix)]. Arzneimittel-Forschung vol. 56,12 (2006): 842-9. doi:10.1055/s-0031-1296796
FAQ Blasenentzündung – Zystitis
Frage: Ich muss die ganze Zeit auf Toilette. Habe ich eine Blasenentzündung?
Antwort: Wenn Sie eine Blasenentzündung haben, müssen Sie häufig urinieren und können dabei starke Schmerzen oder ein brennendes Gefühl verspüren. Sie müssen dann nicht nur häufiger auf die Toilette gehen, sondern es ist auch unangenehmer. Wenn die Blase einer Frau fast oder ganz leer ist, hat sie mehr Schmerzen.
Frage: Ich bin schwanger und habe das Gefühl an einer Blasenentzündung zu leiden
Antwort: Wenn Sie schwanger sind kann eine scheinbar harmlose Blasenentzündung zu einem großen Problem werden. Bakterien in der Blase können unbemerkt zu den Nieren wandern und dort eine Nierenbeckenentzündung verursachen. Diese Entzündung kann während der Schwangerschaft zu erheblichen Problemen führen. Deshalb sollten Sie dies unbedingt ärztlich abklären lassen.
Frage: Ist der Harnwegsinfekt und die Blasenentzündung das gleiche?
Antwort: Blasenentzündung und Harnwegsinfektion sind nicht zwei verschiedene Krankheiten: Die Blasenentzündung ist eine Art von Infektion der Harnwege. Sie tritt auf, wenn das untere Harnsystem, insbesondere die Harnblase, entzündet ist.
Frage: Symptome einer Blasenentzündung, es wurde aber keine festgestellt?
Antwort: Hierbei könnte es sich um eine interstitielle Zystitis (IC) handeln. Der Name „interstitielle Zystitis“ deutet darauf hin, dass nicht die Blasenschleimhaut, sondern die tieferen Zwischenräume in der Blasenwand entzündet sind. Mastzellen, besondere Immunzellen, die für die körpereigene Abwehr benötigt werden, spielen dabei eine Schlüsselrolle. Diese Mastzellen verursachen eine Entzündungsreaktion in der Blasenschleimhaut, die zu einer erhöhten Durchlässigkeit, einem Umbau des Bindegewebes und einer Abnahme der Blasenkapazität führt.