Aktualisiert am 15. November 2021 von ÁYIO-Q Redaktion
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In den letzten Jahren steigt die Nachfrage nach alternativen Heilmethoden stetig und auch in der Orthopädie werden natürlichere Wege zunehmend nachgefragt. Diese Beobachtungen konnten insbesondere bei degenerativen Gelenkerkrankungen wie der Arthrose gemacht werden, da sie meistens mit starken Schmerzen einhergeht. Die Medikamente, die größtenteils zur Schmerzlinderung verschrieben werden können beachtliche Nebenwirkungen aufweisen. Besonders ältere Menschen unterliegen der Gefahr von Magen- und/oder Darmblutungen. Die Protonenpumpenhemmer, die zum Schutz des Magens eingesetzt werden, weisen wiederum eine negative Auswirkung auf den Knochestoffwechsel aus. Dies wird zunehmend gefährlich, wenn die Anwendung über 2 Monate fortgesetzt wird. Aber was tun, wenn der Schmerz weiterhin vorliegt?
Bei Arthrose verlassen sich viele Patienten auf entzündungshemmende Salben zur Schmerzlinderung. Sie können synthetische oder pflanzliche Wirkstoffe enthalten. Einige Studien haben gezeigt, dass Kräutersalben die als Wirkstoff Beinwell enthalten mit synthetischen Schmerzmitteln aufschließen können. Pflanzliche Heilmittel sind auf jeden Fall mehr als einen Versuch wert. Aber es gibt bei den alternativen Behandlungsmethoden noch sehr viel mehr was Wirkung zeigt.
Akupunktur zur Linderung von Arthroseschmerzen
Bei der Akupunktur werden feine Nadeln an bestimmten Punkten (Akupunkturpunkte/Nadelpunkte) in die Haut gestochen, wodurch die Meridiane geöffnet werden und ein Überschuss oder auch Mangel an Energie (Qi) ausgeglichen werden kann. Die Nadeln können zusätzlich manuell, durch Wärme (mit einem getrockneten Kraut namens Moxa) oder durch einen kleinen elektrischen Strom stimuliert werden, der durch ein Gerät geliefert wird, das die Einstellung der Stärke der Stromzufuhr (Elektroakupunktur) ermöglicht. Dadurch werden Reize gesetzt, die dann über das Nervensystem Botenstoffe , Hormone und Organe beeinflussen. Die Nadeln werden für längere Zeit an Ort und Stelle belassen. Manchmal ist ein Schweregefühl oder Kribbeln an der Einstichstelle zu spüren, was als Indiz gewertet wird, dass der richtige Meridian akupunktiert wurde. Es ist inzwischen nachgewiesen, dass Akupunktur Schmerzen lindert, indem sie die Schmerzsignale, die von geschädigtem Gewebe zum Gehirn gesendet werden, umleitet oder verändert und die schmerzlindernden Hormone des Körpers (Endorphine und Enzephaline) stimuliert. Zu Beginn der Behandlung kann diese Schmerzlinderung nur eine kurze Zeit anhalten, aber eine wiederholte Behandlung (normalerweise wöchentlich für 6 oder acht Sitzungen) kann einen langfristigen Nutzen bringen, oft für mehrere Monate. Wenn Sie schwanger sind, ist es wichtig, die Akupunktur gemeinsam mit Ihrem Arzt und Therapeuten zu besprechen, da bestimmte Akupunkturpunkte während der Schwangerschaft vermieden werden sollten.
Phytotherapie bei Arthrose
Kräuterheilkunde ist die Verwendung von Pflanzen und Pflanzenextrakten zur Behandlung von Krankheiten. Während die konventionelle Medizin nur den Wirkstoff der Pflanze verwendet oder nachbildet, nutzen pflanzliche Heilmittel die gesamte Pflanze. Für Arthrose eignen sich Teufelskralle (eine Pflanze, die in Namibia wächst), Boswellia (aus dem Weihrauchbaum), Beinwell und Hagebutte.
Durchblutungsfördernde und schmerzlindernde Massage bei Arthrose
Eine Massage ist eine manuelle Technik, bei der die Muskeln und Weichteile des Körpers durch rhythmische Bewegungen, Kneten oder Klopfen massiert werden. Massagen sind oft anregend oder beruhigend, kräftig oder sanft, und können den ganzen Körper oder nur einen Teil davon umfassen. Es können auch Öle, Cremes, Lotionen oder Talkum verwendet werden. Massagen können Muskelverspannungen und Müdigkeit lindern, die Durchblutung verbessern und so Schmerzen reduzieren.
Gesunde Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel bei Arthrose
Eine gesunde Ernährung ist wichtig für die Gesundheit, und viele komplementäre und alternative Therapeuten beraten zur Ernährung. Eine Ernährungsumstellung kann vielen Arthrosepatienten helfen, auch im Hinblick darauf, daß oftmals Übergewicht mit im Spiel ist. Da dieses Thema sehr umfangreich ist, wird es an späterer Stelle separat ausführlicher behandelt.
Eines vorweg – Omega-3-Fettsäuren: Bei Arthrose sind die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA (natürlich enthalten in fettem Fisch, z. B. Sardinen, Makrele, Lachs) oft hilfreich bei Entzündungen.
Eine zu 100% richtige Ernährung ist in unserer heutigen Zeit schwer zu bewerkstelligen, auch wenn man noch so sehr darauf achtet. Daher sollte unser Köper 2 mal im Jahr einer Entgiftung unterzogen werden. Hierzu bietet das ÁYIO-Q Gesundheitsprogramm „Entgiftung“ Lösungen und Hilfestellung.
Aromatherapie bei Arthrose
Die Aromatherapie ist die therapeutische Anwendung von duftenden ätherischen Ölen. Die Öle können auch inhaliert, in der Badewanne verwendet oder in die Haut einmassiert werden. Wenn sie für eine Massage verwendet werden, werden sie mit einem Trägeröl verdünnt. Bei Schmerzen zum Beispiel könnte ein Aromatherapeut Lavendel oder Majoran wählen, um Krämpfe zu lindern, oder Ingwer, wenn ein Durchblutungsproblem vorliegt. Anderen Ölen wie Rosmarin oder Pfefferminze werden anregende Eigenschaften zugeschrieben.
Homöopathie bei Arthrose
Die folgenden homöopathischen Wirkstoffe haben sich bei der Behandlung von Gelenkbeschwerden, je nach Lokalisation, bei Arthrose als wirksam erwiesen::
- Apis mellifica
- Arnica
- Belladonna
- Bryonia
- Cimicifuga
- Colchicum
- Dulcamara
- Ferrum phosphoricum
- Ledum
- Lycopodium
- Phytolacca
- Pulsatilla
- Rhus toxicodendron
- Silicea
- Sulfur
Kupferarmband/Magnet-Therapie bei Arthrose
Viele Menschen mit Arthrose tragen Kupferarmbänder zur Schmerzlinderung oder um die Steifheit zu verringern. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen oder medizinischen Studien, dass Kupferarmbänder irgendeinen Nutzen bieten. Das Kupfer im Armband kann in keiner Weise in das Gelenk aufgenommen werden und es gibt keinen Beweis dafür, dass Arthrose durch einen Mangel an Kupfer im Körper verursacht wird. Dennoch beschreiben viele Anwender, dass sie einen Nutzen und Schmerzlinderung durch das Tragen des Kupferarmbandes festgestellt haben, was vermutlich dem Placebo-Effekt zuzuschreiben ist. Deshalb sollten diejenigen, die an die Wirkung des Armbandes glauben, es auch weiter tragen.
Hypnotherapie-Techniken bei Arthrose
Es gibt recht gute Belege dafür, dass Hypnosetechniken bei Schmerzen und den damit verbundenen Symptomen wie Angstzuständen helfen können. Hierbei wird zwischen der dissoziativen und assoziativen Technik unterschieden. Die dissoziative Technik hilft dabei den Schmerz vom Rest des schmerzfreien Körpers, oder von dem Teil des Bewusstseins, der den Schmerz empfindet oder darunter leidet, zu lösen. Kann der unter Arthrose leidende sich aus irgendeinem Grund nicht lösen kommt die assoziativen Technik zum tragen. Hierbei wendet sich der Hilfe suchende bewusst dem Schmerz zu, welcher dadurch kurzzeitig verstärkt werden und daher nicht von allen durchgeführt werden kann. „In Trace“ ist der Weg zur Schmerzfreiheit relativ leicht zu durchschreiten, allerdings muss man im Anschluss lernen diesen Zustand in den Alltag zu transferieren. Dazu ist es nötig, dass der Patient am Anfang täglich die Hypnose-Therapie für sich selbst Zuhause wiederholt und übt.
Parrafinbad-Therapie bei Arthrose
Die Wachsbad-Therapie, bei der eine Dusche mit geschmolzenem Paraffin verwendet wird, ist eine der effektivsten Möglichkeiten der Wärmeanwendung zur Verbesserung der Mobilität durch Erwärmung des Bindegewebes. Die Wachsbad-Therapie wird vor allem an den Händen angewandt und wird in der Regel von Ergotherapeuten neben einem Übungsprogramm eingesetzt. Sie zielt darauf ab, durch den Einsatz von Wärme Schmerzlinderung und Entspannung der Muskulatur zu erreichen, Steifheit zu lindern und die Beweglichkeit vor dem Training zu verbessern.
Mykotherapie bei Arthrose
Heilpilze sind eines der ältesten Naturheilmittel der Menschheit. Sie sind seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil der Medizin in Asien. In letzter Zeit werden sie zunehmend zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Tatsächlich haben sie im Westen ebenfalls eine sehr lange medizinische Tradition: Hildegard von Bingen erfuhr im 12. Jahrhundert von ihrer Existenz. Pilze sind die Grundlage einiger der wichtigsten Medikamente der heutigen Zeit. Ein bekanntes Beispiel ist das uns bekannte Antibiotikum Penicillin, dessen Wirkung 1928 durch Zufall entdeckt wurde. Speziell die Heilpilze Maitake, Shiitake, Reishi, Cordyceps sinensis, Agaricus blazei Murrill, Polyporus umbellatus, Pleurotus ostreatus und Hericium erinaceus sind indiziert zur Behandlung von Arthrose und Arthritis. Sie enthalten essentielle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente für den Gelenkaufbau und die Schmerzlinderung, Abschwellung und Muskelentspannungen mit geringen oder keinen Nebenwirkungen. Heilpilze gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, darunter getrocknete Pilze, Extrakte und Pulver (zu diesem Zweck werden getrocknete Pilze fein gemahlen). Je nach Symptomatik können verschiedene Heilpilze über längere Zeit in Kombination verwendet werden.
Entsäuerung bei Arthrose
Der Großteil der Bevölkerung neigt zu vermehrter Übersäuerung und befindet sich bereits in einer latenten Azidose. Dies bedeutet, dass noch ein normaler Blut-pH-Wert vorliegt, allerdings das Kalzium in den Knochen zunehmend abnimmt. Heutzutage konsumieren wir viele Teigwaren (Kuchen, Kekse, Pizza, Pasta) zuckerhaltige Lebensmittel (Erfrischungsgetränke, Süssigkeiten), Pommes, Fertigsaucen und -gerichte, zugleich konsumieren wir weniger Obst und Gemüse. Leider werden die meisten davon aus säurebildenden Lebensmitteln hergestellt. Auch der Fleischanteil unserer Ernährung führt zu einer erhöhten Säurebelastung.
Das richtige Funktionieren aller Entgiftungsorgane (Lunge, Niere, Leber, Darm, Haut) ist eine wichtige Voraussetzung für den Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts. Die Nierenaktivität wird durch eine verringerte Rückresorption von Bicarbonat, das für die Pufferung erforderlich ist, verringerte Lungenfunktion bei älteren Menschen, verstärkt durch Asthma und COPD durch verringertes ausgeatmetes Kohlendioxid (CO2) und verminderte Funktionen der Leber z.B. durch Genussmittel, reduziert. Es entstehen immer mehr Schäden, die sich durch „Altershaut“ und geringes Schwitzen zeigen. Verminderte körperliche Aktivität führt ebenfalls zu einer verminderten Leistungsfähigkeit der Entgiftungsorgane.
Lesen Sie hierzu unseren Artikel Saure und basische Ernährung im Licht der Quantenmedizin
Weiterführende Artikel zu: Arthrose
- Arthrose – Krankheitsbild, Ursachen und Symptome
- Arthrose – Welche Heilpflanzen, Vitamine und Mineralien können helfen?
- Arthrose – Wie Emotionen Arthrose beeinflussen
Quellen:
[1] Parkes MJ, Maricar N, Lunt M, LaValley MP, Jones RK, Segal NA, Takahashi-Narita K, Felson DT (August 2013). „Lateral wedge insoles as a conservative treatment for pain in patients with medial knee osteoarthritis: a meta-analysis“.JAMA. 310 (7): 722– 30. PMC 4458141. PMID 23989797.
[2] Duivenvoorden T, Brouwer RW, van Raaij TM, Verhagen AP, Verhaar JA, Bierma-Zeinstra SM (March 2015). „Braces and orthoses for treating osteoarthritis of the knee“. The Cochrane Database of Systematic Reviews. 3 (3): CD004020. PMC 7173742. PMID 25773267. S2CID 35262399.
[3] Page CJ, Hinman RS, Bennell KL (May 2011). „Physiotherapy management of knee osteoarthritis“. International Journal of Rheumatic Diseases. 14 (2): 145– 51. PMID 21518313. S2CID 41951368.
[4] „Osteoarthritis Lifestyle and home remedies“. Mayo Clinic. Archived from the original on 25 January 2016.
[5] Bartels EM, Juhl CB, Christensen R, Hagen KB, Danneskiold-Samsøe B, Dagfinrud H, Lund H (March 2016). „Aquatic exercise for the treatment of knee and hip osteoarthritis“. The Cochrane Database of Systematic Reviews. 3: CD005523. PMID 27007113.
[6] Rheuma und Arthrose mit Homöopathie lindern, auf https://www.lifeline.de/, Zugriffszeitpunkt 15.07.2021
[7] Hypnotherapie: Bei Ängsten und Schmerzen hocheffizient, auf https://www.aerzteblatt.de/, Zugriffszeitpunkt 15.07.2021
[8] Gefährdet ist jeder – Alternative Therapie bei Arthrose, auf https://www.der-niedergelassene-arzt.de/, Zugriffszeitpunkt 15.07.2021